„Trauriger Schlag ins Gesicht“
Israelisches Restaurant Feinberg's muss wegen nimmersatter Vermieter schließen
Seit zehn Jahren bietet Yorai Feinberg in Schöneberg koschere Speisen an. Doch mitten in der Corona-Krise bekam er eine saftige Mieterhöhung aufgedrückt.

Wegen eines antisemitischen Angriffs vor drei Jahren hatte das israelische Restaurant Feinberg's in der Schönberger Fuggerstraße traurige Bekanntheit erlangt. Ein Mann pöbelte Gastwirt Yorai Feinberg minutenlang an. Ein Videomitschnitt der Verbalattacke sorgte deutschlandweit für Empörung.
Der Betreiber ließ sich nicht einschüchtern, machte weiter. Jetzt berichten Medien wieder über Yorai Feinberg. Wie er auf seiner Facebook-Seite mitteilt, muss er sein Restaurant zum Jahresende schließen. Zehn Jahre hat er das Feinberg's betrieben. Jetzt ist es Aus. Der Grund für die Schließung ist demnach eine Mieterhöhung und die fehlenden Einnahmen im Corona-Lockdown. Die Schließung sei „wie ein Kind zu verlieren“, schreibt Feinberg betrübt auf seiner Facebook-Seite.
Wegen der Pandemie sind alle Restaurant mindestens bis zum 14. Februar geschlossen, nur ein Außer-Haus-Verkauf ist möglich. Weil die Einnahmen in dieser Zeit fehlen, geben immer Gastronomen in Berlin ganz auf. So erging es auch Frank Doucet, der sein Café in Pankow schließen musste.
Meistgelesen
Blick in die Sterne
Horoskop für heute: Mittwoch, 27. September 2023 – für alle Sternzeichen
Perfekt für den Herbst
Deftige, würzige Gulaschsuppe: Das geniale Rezept aus Omas Kochbuch
Blick in die Sterne
Laut Horoskop: Diese Sternzeichen sind im Oktober vom Glück geküsst
Rezept des Tages
Soljanka wie in der DDR: Hier kommt das Original-Rezept
Rezept des Tages
Soljanka wie in der DDR: Hier kommt das Original-Rezept
EHC-Spiel am Freitag
Eisbären-Legende will Eisbären Berlin gewaltig die Laune verhageln
Bewegender Post von Yorai Feinberg
„Es tut besonders weh, dass während des Lockdowns, wo alle Gastronomen Existenzängste haben und in Zeiten von Abstandsregeln, bei denen das Restaurant nur 4 Tische bewirten konnte, so einen Schlag zu bekommen. Trotz aller Regularien, kennt das Gewerbemietrecht leider keinen Mieterschutz und zwar trotz unfairen Machtverhältnissen und Interessenkonflikten“, erklärt der Betreiber auf seiner Facebook-Seite.
Er nennt auch seine Vermieter in dem Facebookpost: Martin Kühn (Kühn Group GmbH ) Guido Ullrich (iVentureGroup , Contnet AG, Surf Media GmbH). Die Mieterhöhung sei für ihn ein „Schlag ins Gesicht“, so Feinberg.
Schließen muss Feinberg das kleine Feinberg's. Das, in dem alles angefangen hat. Seither ist viel passiert und Feinberg mietete sich im Nebenhaus ebenfalls ein. Das Restaurant wird dem Gastronomen und seinen Gästen erhalten bleiben, doch mit dem „originalen Feinberg's“ geht ein Stück Geschichte verloren.