Mit 219 km/h
Irrer Raser filmt sich selbst – Polizei freut sich über Beweisvideo
Fadi El-H. (49) sitzt nun auf der Anklagebank. Angeklagt ist der Berliner auch wegen Drogenhandels.

Er bretterte mit 219 Sachen über die Autobahn – mit einer Hand am Steuer, mit der anderen filmte er seine irre Raserei. Dann beschleunigte er auf 250 km/h. Das alles ohne Fahrerlaubnis. Der Raser Fadi El-H. (49) sitzt nun auf der Anklagebank. Ausgebremst durch Aufnahmen auf seinem Handy. Ermittler hatten es akribisch ausgewertet, nachdem er wegen Verdachts auf Drogenhandel festgenommen wurde.
Per WhatsApp schickte er das Protzer-Video an eine Freundin: „Wie schnell bin ich, wie schnell?“
Es geht nun um eine Reihe von Straftaten. Im Fall der Raserei geht die Staatsanwaltschaft von einem illegalen Autorennen aus – ein „Rennen gegen sich selbst“. Aus „eigensüchtigen Motiven“ habe El-H. eine möglichst hohe Geschwindigkeit erreichen wollen.
Der 22. Juni 2022. El-H. auf der Bundesautobahn 11. Im Bereich Wandlitz hatte er 219 km/h erreicht, nahm dann laut Anklage sein Handy, mit nur einer Hand am Lenkrad donnerte er an Autos vorbei – volle Pulle, hochriskant.
58 Sekunden lang die Aufnahme. Die Autobahn vor ihm im Bild und der Tacho auf 219. Per WhatsApp schickte er das Protzer-Video an eine Freundin. „Wie schnell bin ich, wie schnell?“, soll er gefragt haben. Sie gab ihm wohl noch Auftrieb: „Du fährst Bombe und filmst dabei.“
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Sein Audi A5 brachte es – technisch bedingt – auf 250 km/h. Die soll El-H. erreicht haben – in einem Abschnitt, in dem nur eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 120 erlaubt war, so die Anklage.
Der Angeklagte in einer verlesenen Erklärung: „Ich räume ein, dass ich für kurze Zeit sehr schnell gefahren bin, das mit dem Mobiltelefon aufgenommen und weitergeleitet habe.“ Er habe gedacht, es sei eine Strecke ohne begrenzte Geschwindigkeit. „Und es war wenig Verkehr, die Straße trocken.“
Ein notorischer Verkehrssünder? Bereits vor 25 Jahren soll er wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis verurteilt worden sein. Im jetzigen Prozess geht es um sieben Fahrten ohne „Lappen“ im letzten Jahr. Blitzer-Fotos als Beweise: Mit zu hohem Tempo erwischt im Britzer Tunnel, in Schönefeld, auf der Potsdamer Straße.
Fadi El-H. (49): „Drogenkonsum ist das grundsätzliche Problem meines Lebens“
El-H. – siebenfacher Vater, kein erlernter Beruf, lebte von Sozialhilfe – gestand: „Den Führerschein habe ich im Januar 2023 erlangt, schon vorher ein Auto gekauft, einen 13 Jahre alten Audi A5.“ Eine Freundin habe er gebeten, den Wagen anzumelden. Um weniger Geld für die Versicherung zu zahlen.
Am 3. März seine Festnahme. In seiner Tempelhofer Wohnung wurden Drogen gefunden, ein Rambo-Messer in der Nähe. Die Anklage geht davon aus: „Er betrieb einen Kokain-Lieferservice.“ Beweise lieferte die Auswertung seines Handys.
Der Raser und mutmaßliche Dealer: „Drogenkonsum ist das grundsätzliche Problem meines Lebens.“ Nach der Trennung von seiner ersten Ehefrau 2005 habe er sich im Nachtleben rumgetrieben, habe Koks genommen – „ich habe es nicht geschafft, davon loszukommen, verkaufte dann Drogen, um meinen Konsum zu finanzieren.“ Fortsetzung: 14. September.