Jüngste Ansagerin des DDR-Fernsehens : Ines Krüger kämpft gegen Brustkrebs
Berlins oberste Tierschützerin, die einst die TV-Sendung „Elf 99“ moderierte, gibt wegen der schweren Krankheit ihr Amt ab.

Foto: Tierheim Berlin
Sie war die jüngste Ansagerin des DDR-Fernsehens, moderierte die Kult-Sendung „Elf 99“. Ines Krüger (53), die sich seit neun Jahren als Chefin des Berliner Tierschutzvereins für das Wohl der Tiere in der Hauptstadt einsetzt. Jetzt kämpft die einstige TV-Frau den schwersten Kampf ihres Lebens: Sie hat Brustkrebs.
Die Nachricht war ein Schock. Ines Krüger teilte jetzt mit, dass sie ihr Amt als Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins am 1. Juli niedergelegt hat. Seit Sommer 2018 ist sie schwer an Brustkrebs erkrankt, erklärt sie. Die Vereinschefin arbeitete schon seit vielen Monaten nicht mehr.
„Diese alles verändernde Zäsur hat mir gezeigt, dass meine Kräfte endlich sind und Gesundheit das größte Gut ist, das wir haben und welches man von einem zum anderen Moment verlieren kann“, sagt Krüger. Dem Tierschutz wolle sie weiter verbunden bleiben. „Doch den verantwortungsvollen Posten der Vorstandsvorsitzenden kann und möchte ich nicht mit halber Kraft erfüllen.“

Foto: Tierheim Berlin
Arbeiten mit halber Kraft war noch nie ihr Ding. 1987 fing Krüger als damals jüngste Programmansagerin des DDR-Fernsehens an, ließ sich zur TV-Journalistin ausbilden, studierte Bühnentanz an der weltberühmten Palucca-Schule in Dresden.
Bekannt wurde Ines Krüger als eine der vier Moderatoren des legendären Jugendmagazins „Elf 99“, das vor allem in der DDR-Wendezeit mit seiner frechen und offenen Berichterstattung für Aufsehen sorgte. Später präsentierte sie das ARD-Boulevard-Magazin „Brisant“, moderierte die Polit-Talkshow „Fakt ist“. Für ihren TV-Einsatz gab es 1991 und 2000 den „Bambi“.

Ines Krüger hat ein großes Herz für Tiere. Ob Hunde, Katzen oder Schweine: Wo immer sie von Menschen gequält werden, geht sie auf die Barrikaden. Dafür zog sich die Hundeliebhaberin auch vom Bildschirm zurück, wurde 2011 Vorsitzende des Berliner Tierschutzvereins (15.000 Mitglieder), des ältesten in Deutschland. Zu ihm gehört auch das Tierheim in Falkenberg, das größte in Europa. „Tiere haben keine Stimme, jemand muss sie ihnen geben – und das sind wir“, sagte Krüger, wenn sie sich bei Politikern für das Tierwohl einsetzte.
In Berlin kämpfte die TV-Frau bislang gegen Tierversuche oder den grausamen illegalen Welpenhandel. Das überzeugte auch den Senat. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller wurde Schirmherr des Tierschutzvereins. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) berief Krüger 2017 in den ersten Berliner Tierschutzbeirat, dessen Vorsitzende sie wurde.
