In Spandau verscharrt: Polizei will nach 35 Jahren Mord aufklären
Im Rahmen einer Kampagne will die Berliner Polizei den Mord an einer unbekannten Frau lösen und ihren Namen rausfinden.

Es war ein grausiger Fund, der Berlin schockierte. Im November des Jahres 1988 fanden Waldarbeiter im Spandauer Forst einen Jutesack mit einer Leiche. Um den Hals der Frau waren Stricke verknotet. Sie wurde ermordet!
35 Jahre nach dem Mord an der unbekannten Frau versucht die Polizei nun erneut die Identität des Opfers zu klären.

Polizei will Identitär der Frau rausfinden
Im Zuge der internationalen Öffentlichkeitskampagne „Identify Me“ veröffentlichte die Berliner Polizei nun neben Bildern und Informationen zu Kleidungs- und Schmuckstücken auch Abbildungen des rekonstruierten Gesichts der Frau.
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Der Aufruf vom Mittwoch gehört zu einer internationalen Kampagne von Polizei und Staatsanwaltschaft zur Identifizierung weiblicher Mordopfer, wie die Polizei mitteilte. Die Ermittler hoffen nun auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Frau war 25 bis 30 Jahre alt und blond
Nach bisherigem Erkenntnisstand handelte es sich bei der Leiche von damals um eine 25 bis 30 Jahre alte Frau mit kurzem blondem Haar, die etwa 1,65 Meter groß und schlank war. Sie soll die Schuhgröße 34 oder 35 getragen haben. Zudem habe sie vermutlich eine halbseitige Gesichtslähmung gehabt.
Getragen habe sie eine braun-beigefarbene Herrenjacke, ein graues T-Shirt und eine Jeans. Sie trug zwei verschiedene Ohrringe und eine digitale Damenarmbanduhr Melody Quartz Alarm-Chronograph der Marke Juta. Die Uhr hatte eine Gravur mit den Zahlen „22 9 82“. Am Hals trug sie zudem ein schwarzbraunes Lederhalsband.

Karte vom Gesundheitsamt bei der Leiche gefunden
Die Polizei fand am Tatort zudem ein abgerissenes Stück Papier mit dem Stempelaufdruck der Beratungsstelle Geschlechtskrankheiten des Gesundheitsamtes Schöneberg.
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Die beiden Stricke, die um den Hals der Frau gewickelt waren, sollen üblicherweise im Wassersport verwendet worden sein.
Die Polizei bittet daher um Angaben zu:
- Wo wird eine Frau vermisst, die Mitte der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts dem Aussehen nach Ähnlichkeiten mit der Gesichtsrekonstruktion der Toten hatte?
- Wer kann Angaben zur Identität der unbekannten Toten machen?
- Wer kann Auskünfte zur Bekleidung der Person geben?
- Wer kann Auskünfte zum Schmuck sowie zur Armbanduhr und den Zahlen auf der Rückseite der Uhr geben?
- Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise geben?
2500 Euro Belohnung für Hinweise
Wer Angaben zur Identität der unbekannten Toten machen oder sonstige Hinweise geben kann, soll sich bei der Berliner Polizei melden. Es ist eine Belohnung von 2500 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Identifizierung der Frau und zur Aufklärung des Verbrechens führen können.
Hinweise, die auch vertraulich behandelt werden können, richten Sie bitte an die 4. Mordkommission des Landeskriminalamts unter der Rufnummer (030) 4664-911444 oder per Mail. Mehr Informationen zur Toten vom Spandauer Forst auf der Seite der Polizei.