Trockenheit in Berlin und Brandenburg
In Panketal bei Berlin kommt in diesem Sommer das Rasensprengverbot
Weil Gartenbesitzer zu viel sprengen, kommt kein Trinkwasser mehr in den Häusern an. Der Bürgermeister von Panketal muss Bußgelder fürs Rasensprengen zu bestimmten Zeiten verhängen.

„Liebe Panketalerinnen, liebe Panketaler“, hieß es schon in einer Mitteilung der dortigen Wasserbetriebe im Mai, „zur Sicherstellung der Versorgung der Familien in Panketal mit Trinkwasser müssen wir Sie auffordern, dass Trinkwasser nicht für den Garten zum Gießen oder Sprengen zu nutzen.“
Stattdessen solle man Regenwasser in Regenzeiten in ausreichend großen Behältern sammeln und dieses zum Gießen nutzen.
„Für die ungebremste Vernässung der Gärten sind bei der extremen Trockenheit und den ständig steigenden Einwohnerzahlen in Panketal die Kapazitätsgrenzen schnell überschritten.“
Trinkwasser bei Trockenheit knapp
Wenn es in Panketal bei Bernau im Sommer heißer wird, ist das Trinkwasser schon in den letzten Jahren regelmäßig knapp geworden. Jetz will der Bürgermeister in heißen Zeiten sogar ein Sprengverbot erlassen, berichtet die MOZ.

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In den Sommermonaten verdopple sich regelmäßig der Verbrauch an Wasser, sagte Bürgermeister Maximilian Wonke (SPD) dem rbb. In solchen Zeiten schaffe es das Wasserwerk nicht mehr, die benötigte Trinkwassermenge zu befördern. Letzter Ausweg: Gartensprengverbote.
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In Ganz Brandenburg verschärft sich das Problem: Weniger Regen fällt, der Wasserverbrauch aber steig seit Mitte der 2000er Jahre wieder an.
Wasser-Experte Karsten Rinke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sieht in dem Bericht des rbb die Ursache beim Klima: „Wir hatten 25 Jahre lang einen Rückgang beim Wasserverbrauch, nun aber sieht man den Klimaeinfluss: Die Leute duschen im Sommer häufiger, dazu kommen die vielen Pools und die Gartenbewässerung.“ Vermutlich steigt deswegen besonders in Brandenburg der Wasserverbrauch stark an. Dort wohnen viele Menschen auf Gartengrundstücken.
Garten-Pool befüllen kostet extrem viel Wasser
Einen Pool zu füllen kann da schon einmal ein Drittel eines Jahresverbrauchs ausmachen. Einer der geläufigen Gartenpools fasst etwa 14.000 Liter Wasser, rechnet Stephan Natz, Sprecher der Berliner Wasserbetriebe vor. „Das ist ein Drittel dessen, was eine Berlinerin oder ein Berlin sonst im ganzen Jahr verbraucht“, so Natz. Da müsse man sich schon fragen, ob das sein müsse, oder zumindest fragen: wie oft?
Besonders hoch ist der Verbrauch mit über 130 Litern am Tag in den Landkreisen Märkisch-Oderland und Potsdam-Mittelmark. In Cottbus und im Kreis Elbe-Elster liegt er dagegen nur bei rund 100 Litern. In Gemeinden des Berliner Speckgürtels wie Wandlitz, mit starkem Zuzug, kam es in den Jahren 2018, 2019 und 2020 bereits zu Engpässen bei der Trinkwasserversorgung. Einige Kommunen und Landkreise hatten an die Menschen appelliert, auf das Rasensprengen und das Befüllen von Pools zu verzichten.
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Spreewald fällt trocken
Im Jahr 2022 sind die Wasservorräte nach Jahren der Trockenheit nicht wieder erholt. Am Ende des Spreewalds, am Pegel Leibsch, führt die Spree Ende Mai 2022 nur ein Viertel der sonst in der Jahreszeit üblichen Wassermenge. Berlin bezieht sein Trinkwasser überwiegend aus gefiltertem Flusswasser.
Dennoch: nicht nur Privatleute müssen verantwortungsvoll mit dem Gut Wasser umgehen: Allein das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde stand zuletzt vor Gericht, weil es fast drei Mal so viel Grundwasser genutzt hatte, wie eigentlich erlaubt war. Statt 42 Millionen Kubikmeter, entnahm das Werk im Jahr 2021 114 Millionen. Tesla verbraucht eigenen Angaben zufolge 1,4 Millionen Kubikmeter.