Mietshäuser an der Schönefelder Chaussee in Altglienicke (Treptow-Köpenick): In diesem Berliner Bezirk steigen die Corona-Zahlen rasant.
Mietshäuser an der Schönefelder Chaussee in Altglienicke (Treptow-Köpenick): In diesem Berliner Bezirk steigen die Corona-Zahlen rasant. imago

Die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, denn im Corona-Lagebericht der Berliner Gesundheitsverwaltung verfestigt sich eine Tendenz: Die Corona-Zahlen in der Hauptstadt steigen wieder deutlich an – und werden getrieben von zwei Ost-Bezirken, deren Corona-Inzidenz deutlich über der berlinweiten Inzidenz von 326,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Bereits am Vortag hatte Marzahn-Hellersdorf die stadtweit höchste Corona-Inzidenz gemeldet. Der Wert von 528,8 am Dienstag war auch eine Folge von Nachmeldungen: Wie andere Gesundheitsämter Berlins auch kommen die Behörden nicht mehr nach, die Corona-Infektionen zu erfassen.

Update: 10 Corona-Tote an nur einem Tag in Berlin, fast 2500 Neuinfektionen; Inzidenz steigt wieder: Ist das schon die Omnikron-Welle? >>

Dennoch zeigt sich auch am Mittwoch, dass die Corona-Zahlen im Osten der Stadt explodieren: Neben Marzahn-Hellersdorf mit einer Inzidenz von 456,4 liegt nun auch Treptow-Köpenick mit 437,4 an der traurigen Spitze. Die niedrigste Inzidenz Berlin behält Steglitz-Zehlendorf mit 193,9.

Sieben weitere Todesfälle, aber weniger Covid-Patienten in Krankenhäusern

Leicht rückläufig sind derzeit sowohl die Hospitalisierungs-Rate als auch die Belegung der Intensivstationen mit Covid-Kranken. Etwas mehr als jedes fünfte Intensivbett Berlins ist mit schwer Covid-Erkrankten besetzt. Die entsprechende Warnampel bleibt rot. Sieben weitere Todesfälle wurden im Zusammenhang mit Covid-Erkrankungen gemeldet.

Insgesamt 2294 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wurden erfasst. Bei der Ausweisung der Virus-Varianten spielt Omikron weiterhin noch keine nennenswerte Rolle. So gut wie alle Infektionen in der Hauptstadt gehen laut Lagebericht derzeit noch auf die Delta-Variante zurück. Allerdings hatte die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek gerade darauf hingewiesen, dass nur ein Bruchteil der Corona-Abstriche überhaupt sequenziert wird, um die jeweilige Corona-Variante zu erfassen. Die Auswertung dauert überdies bis zu 14 Tage. Omikron könnte sich also unbemerkt schon längt in der Hauptstadt verbreitet haben.