2019 wurden rund 480 und 2018 rund 450 Behandlungsfälle von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen verursacht durch Cannabinoide registriert.
2019 wurden rund 480 und 2018 rund 450 Behandlungsfälle von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen verursacht durch Cannabinoide registriert. Imago/Panthermedia

Deutschland diskutiert über die Freigabe von Cannabis und darüber, wie gefährlich die Droge gerade für Jugendliche ist. Zahlen belegen: In Berlin werden jedes Jahr Hunderte Jugendliche und junge Erwachsene wegen psychischer Erkrankungen durch Cannabiskonsum behandelt.

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2019 wurden rund 480 und 2018 rund 450 Behandlungsfälle von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen verursacht durch Cannabinoide registriert. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Tommy Tabor zum Thema Selbsttötungen hervor. In der Krankenhausdiagnosestatistik des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg sind die Behandlungsfälle in allen Berliner Krankenhäusern ausgewiesen. Aktuell liegen diese Daten bis zum Berichtsjahr 2019 vor.

Alltagsdroge Nummer 1 ist und bleibt Alkohol

Damit ist Cannabis nicht die gefährlichste Droge: Alltagsdroge Nr. 1 ist und bleibt Alkohol. In den Berliner Krankenhäusern wurden im Jahr 2018 640 und im Jahr 2019 619 Fälle vom „psychischen und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ behandelt.

Aber: Während die Alkohol-Fallzahlen in den letzten drei Jahren auf hohen Niveau stabil blieben, steigen die bei Cannabis in Berlin an. Noch 2017 waren diese gar nicht in den Top 5 der häufigsten Behandlungsfälle aufgrund von psychischen Erkrankungen im Alter von 0 bis 24 Jahren vertreten. Inzwischen rangieren Behandlungsfälle wegen Marihuana- und Haschischkonsum auf dem fünften Platz der Häufigkeit bei Patienten im Alter bis zu 24 Jahren.

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938 Jugendliche nach Cannabis-Konsum wegen Depressionen in Berliner Kliniken behandelt

Am häufigsten sind Behandlungen wegen Depressionen (938 im Jahr 2019), dann folgen schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (679), Verhaltensstörungen durch Alkohol (619) und spezifische Persönlichkeitsstörungen (553). Die Fallzahlen stammen aus der Krankenhausdiagnosestatistik des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg aus allen Berliner Krankenhäusern.

In der kleinen Anfrage wird auch die Zahl der Suizide von Kindern und Jugendlichen in Berlin mitgeteilt. Im Jahre 2019 starben 19 männliche und 10 weibliche Jugendliche und junge Erwachsende im Alter bis zu 24 Jahren durch Selbsttötung.