„In aller Freundschaft“: Schauspielerin Claudia Wenzel spricht über den Serientod von Vera Bader und über „Udo Schenk, mein Kaminski“
Die Schauspielerin sagt: „Es ist schon belastend 'tot zu spielen'. Viele Gedanken gehen einem da durch den Kopf.“

Das war traurig und sehr emotional für viele Fans. In der gerade gesendeten 1000. Folge der ARD-Serie „In aller Freundschaft“ ist Vera Bader gestorben. Einst war sie ein intrigantes Biest in der Serie um die fiktive Leipziger Sachsenklinik, doch seit Jahren stand ihre Demenzerkrankung im Mittelpunkt der Figur. In Folge 397 von „In aller Freundschaft“ war Schauspielerin Claudia Wenzel das erste Mal als Vera Bader dabei. Nun hat Wenzel in einem Interview darüber gesprochen, wie sie sich auf den Tod von Vera Bader vorbereitet hat.
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Erinnern Sie sich noch daran, wie Vera Bader in früheren Folgen von „In aller Freundschaft“ als Gesundheitsdezernentin vor allem Verwaltungsdirektor Sarah Marquardt (Alexa Maria Surholt) so manchen Nerv gekostet hat. Doch seit Jahren ging es vor allem um die Demenzerkrankung von Vera Bader.
Gemeinsame Entscheidung für den Tod und damit das Ende der Rolle
In einem Interview mit TVSpielfilm.de erinnert sich Claudia Wenzel (63) an die Entwicklung der Figur. „Ich hatte sehr viel Mitspracherecht, als wir uns vor vier Jahren für die Geschichte der Demenz um Vera Bader entschieden haben. Als dann Saxonia Media letztes Jahr auf mich zukam und die Figur sehr emotional beenden wollte, haben wir uns für den Tod und somit auch für das Ende der Rolle entschieden. Das war eine sehr professionelle Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma, wie man es sich als Schauspielerin wünscht. Dafür bin ich dankbar, weil es auch ein Respekt und eine Anerkennung für meine Arbeit als Vera Bader war.“
Wie sich Claudia Wenzel auf die Rolle als Demenzkranke vorbereitete
Zur Vorbereitung auf die Rolle als Demenzkranke sagt die Schauspielerin, das sei für sie eine große Herausforderung gewesen. Sie habe sich ein Pflegeheim bei Berlin gesucht, in Panketal, sich dort vorgestellt und ihr Anliegen, demenzkranke Personen beobachten zu können, vorgetragen. Wenzel erinnert sich: „Das Personal war sehr offen, die Chefin der Einrichtung, Frau Matthes, hat mich sehr unterstützt. Das größte Kompliment war, als die ersten Folgen liefen, die positive Resonanz auf meine Darstellung aus dem Pflegeheim. Ich war auch ein paar Mal danach da - zum Sommerfest, einfach um Danke zu sagen. Ich sehe es als Schauspielerin als meine Aufgabe an, sich so vorzubereiten.“
Fast an der Seite von Udo Schenk geheult
Auf die Frage wie es gewesen sei, die Tote an der Seite von Dr. Kaminski (Udo Schenk) zu spielen, sagt Claudia Wenzel in dem Interview: „Es ist schon belastend 'tot zu spielen'. Viele Gedanken gehen einem da durch den Kopf und ich war vor diesem Drehtag sehr aufgeregt. Udo Schenk, mein Kaminski, hat meinen Tod mit all seinen Emotionen hervorragend gespielt. Als er am Bett meine Hand nahm und weinte, musste ich mich sehr zusammenreißen nicht mitzuheulen.“
Auch zu ihrer Zukunft nach „In aller Freundschaft“ befragte TV-Spielfilm.de die Schauspielerin. Sie sagt: „Für dieses Jahr ist wieder Theaterspielen geplant. Das liebe ich sehr und ansonsten bin ich nun in der 'Warteschleife' - wie viele Schauspieler auch. Dafür habe ich eine Agentur, die mich vermittelt. Aber es gibt schon neue Dreh-Anfragen! Ich bin also ganz entspannt und voller Optimismus, was die Arbeit betrifft.“