Immer weniger Eichhörnchen in Berlin?
Genaue Daten gibt es bisher nicht, mehr Fressfeinde aber schon.

Gibt es wirklich immer weniger Eichhörnchen in Berlin, gefühlt sind weniger der possierlichen Tiere auf Bäumen und in Parks zu sehen. Laut einer Datenanalyse kann zumindest kein negativer Trend festgestellt werden, teilt die zuständige Senatsverwaltung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Holger Krestel mit.
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Ob die Eindrücke der Berliner Bürger zutreffen, dass sich der einstmals hohe Bestand an den hier heimischen Eurasischen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) in den vergangenen Jahren deutlich verkleinert habe, wollte Krestel wissen.
Eichhörnchen relativ häufig in Berlin
Verlässliche Daten über die Berliner Eichhörnchen-Population gibt es allerdings noch nicht, wie der Senat mitteilte. Immerhin: „Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) teilte hierzu mit, dass anhand verschiedener Citizen Science Projekte (Verbundprojekt WTimpact, Stadtwildtiere), in denen die Bürger Eichhörnchensichtungen meldeten, zumindest geschlossen werden kann, dass Eichhörnchen noch relativ häufig in Berlin vorkommen“.
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Auch aus den Daten der Stiftung Naturschutz Berlin, die Eichhörnchen-Sichtungen sammelt, lässt sich mit mehr als 350 Fundpunkten zum Eurasischen Eichhörnchen „kein negativer Trend zur Bestandsentwicklung“ ableiten.
Eichhörnchen haben es schwerer
Wirklich belastbare Daten soll es allerdings erst in zwei bis drei Jahren geben. Nachgewiesen ist hingegen bereits jetzt, dass Eichhörnchen von der voranschreitenden Urbanisierung stark betroffen sind, also häufiger dem Straßenverkehr zum Opfer fallen oder es schwer haben, natürliche Quartiere zu finden.

Auch die wachsende Waschbären-Population macht Experten in diesem Zusammenhang Sorgen. „Die Population der Waschbären ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen und insbesondere junge Eichhörnchen können dessen Nahrungsspektrum zugeordnet werden“, heißt es dazu vom Senat. Mögliche Faktoren für zurückgehende Eichhörnchen-Populationen könnten auch die heißen Sommer oder das fortschreitende Insektensterben sein.