Skrupellose Schleuser

Immer mehr Flüchtlinge leben illegal in Berlin

Die Zahl der unerlaubt nach Berlin eingereisten und von der Polizei aufgegriffenen Flüchtlinge ist in diesem Jahr stark gestiegen. Die Monatszahlen liegen etwa doppelt so hoch wie 2022.

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Geduldet, nicht illegal: Eine Frau hält einen Ausweis für Flüchtlinge in der Hand mit dem Titel: Aussetzung der Abschiebung (Duldung).
Geduldet, nicht illegal: Eine Frau hält einen Ausweis für Flüchtlinge in der Hand mit dem Titel: Aussetzung der Abschiebung (Duldung).Wolfgang Kumm/dpa/Symbolbild

Die Zahl der unerlaubt nach Berlin eingereisten und von der Bundespolizei aufgegriffenen Flüchtlinge ist in diesem Jahr stark gestiegen. Die Monatszahlen lagen etwa doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr. Das geht aus einer Mitteilung der Direktion Berlin hervor.

Demnach wurden bis Juli dieses Jahres insgesamt 7179 illegal eingereiste Personen angetroffen. So viele wie im gesamten vergangenen Jahre (7419 Personen). Seit April lagen die monatlichen Zahlen jeweils über 1000, im Jahr 2022 wurden in keinem Monat solche Werte erreicht.

In ganz Deutschland war ein ähnlicher Trend bereits im Herbst 2022 und seit April dieses Jahres festzustellen. Bis Juli waren rund 56.000 Menschen unerlaubt eingereist und die dann aufgegriffen wurden. Im vergangenen Jahr lag die Zahl bei knapp 92.000.

Die Bundespolizei ist unter anderem für die Sicherheit und Kontrollen an bestimmten Grenzen, in Flughäfen, Bahnhöfen und Zügen zuständig.

Es sei nicht mehr die Frage, ob es zur Katastrophe bei der Schleusung komme, sondern nur noch, wann

Ein wachsendes Problem ist auch die Schleuserkriminalität: Sachsen will deshalb mehr Polizisten in die Gebiete an den Grenzen zu Tschechien und Polen schicken. Die Landespolizei arbeite dabei eng mit der Bundespolizei zusammen, sagte Landesinnenminister Armin Schuster (CDU) am Dienstag. Auch Einheiten der Bereitschaftspolizei sowie der Polizeidirektionen in Sachsens Grenzregionen nähmen Kontrollen vor. Es gehe dabei sowohl um „offene als auch gedeckte Maßnahmen“ von Beamten in Zivil.

Schuster zufolge ist die grenzüberschreitende Kriminalität in jüngster Zeit sprunghaft angestiegen. Die Schleuser gingen dabei immer skrupelloser vor. Es sei nicht mehr die Frage, ob es zu einer Katastrophe bei der Schleusung komme, sondern nur noch, wann, sagte er. Oft würden Flüchtlinge, auch mit Kindern, nachts auf freiem Feld ausgesetzt.