Der Union-Fan saß am Donnerstag vor Gericht und wurde verurteilt.
Der Union-Fan saß am Donnerstag vor Gericht und wurde verurteilt. KE.

Erst jubelten sie in einem Party-Keller über Tore für den 1. FC Union. Dann setzte sich Dustin R. (36) nach viel Bier ans Steuer, raste den Beifahrer (41) in den Tod.

Der Metallbauer nun wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs vor Gericht. „Es tut mir unendlich leid“, hauchte er. Zu den Zuhörern im Saal drehte er sich nicht um. Unter ihnen weinend auch die Lebensgefährtin von Jan Z., für den jede Hilfe zu spät kam.

Der 2. Januar 2021: Eine Männer-Runde traf sich im Party-Keller eines Klempners (57). Zwei Tore für Union. Es gab viel zu feiern. Einige Männer ließen sich abholen.

Union-Fan „verhielt sich grob fahrlässig“

Gegen 21.45 Uhr der Horror-Crash in Rahnsdorf. Kurz nach seiner Abfahrt verlor R. die Kontrolle über den Wagen, krachte auf der Fürstenwalder Allee gegen einen Baum. Das Auto wurde zerfetzt, durch die Wucht des Aufpralls zurück auf die Straße geschleudert.

Es geschah nur ein paar Hundert Meter entfernt von seinem Wohnhaus. Bis heute kann es die Partnerin von Z. nicht fassen: „Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum er eingestiegen ist, er wollte laufen.“

Ein Gutachter: R. raste mit wahrscheinlich 100 bis 110 km/h gegen einen Baum. Erlaubt sei auf der Strecke Tempo 50.

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Urteil: Zwei Jahre Haft auf Bewährung, außerdem der seit dem Unfall eingezogene Führerschein für ein weiteres Jahr weg – „er verhielt sich grob fahrlässig“. Zugunsten von R. berücksichtigt: Er ist nicht vorbestraft, der Beifahrer sei freiwillig im Wagen gewesen – „kein Unbeteiligter, der umgefahren wurde“.