In dem Fitness-Studio vor der Backfabrik wurde in der Nacht zu Mittwoch ein Mann niedergestochen.
In dem Fitness-Studio vor der Backfabrik wurde in der Nacht zu Mittwoch ein Mann niedergestochen. Imago/Ritter

Goldmünzen-Diebstahl im Bode-Museum, Diamanten-Clou im Grünen Gewölbe in Dresden, Razzien wegen Waffen- und Drogenhandel: Der Berliner Remmo-Clan gerät immer wieder in die Schlagzeilen. Meist auf der Täter-Seite. In dieser Nacht aber mal als Opfer.  In der Nacht zum Mittwoch wurde in einem Fitness-Studio an der Backfabrik in der Prenzlauer Allee (Prenzlauer Berg) ein Mann niedergestochen. Nach BZ-Informationen soll es sich dabei um Ismael Remmo handeln.

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Ismael Remmo ist in der Szene selbst kein Unbekannter. 2018/2019 wegen Mordes vor Gericht. Es ging um den feigen Mord an Ali O. (43). Der Mann, der zu einer anderen arabischen Großfamilie gehörte, wurde in Britz mit einem Baseballschläger brutal totgeknüppelt.

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14 Monate verhandelte das Landgericht, befragte mehr als 80 Zeugen. Der Richter: „Mangels geeigneter Beweise war die Aufklärung der brutalen und menschenverachtenden Tat im Einzelnen nicht möglich.“ Hinweise auf Familie Remmo habe man zwar gesehen. Doch für eine Verurteilung des Angeklagten reiche das nicht.

Mittwoch früh gegen 2 Uhr wurde die Polizei alarmiert: Mann niedergestochen

Jetzt wurde Ismael Remmo wohl selbst zum Opfer einer Straftat. Mittwochfrüh gegen 2 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr in die Prenzlauer Allee 248-251 alarmiert: Mann niedergestochen! Sie fanden den Schwerverletzten vor, der von einem Notarzt erstversorgt und dann in eine nahegelegene Klinik transportiert wurde. Die Täter sollen auf der Flucht von Videokameras gefilmt worden sein.

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Die GdP teilte mit: „Der Vorfall überrascht uns nicht, weil wir hier über junge Männer reden, bei denen in Konflikten und Konkurrenzsituationen eine große Portion Testosteron zum Ausdruck kommt und sowas ganz gern auch durch den Einsatz von Waffen geklärt wird. Uns fällt zumindest keine Fitnessübung ein, zu der man zwanghaft ein Messer dabei haben muss.“

Erst am Dienstag hatte die Familie Remmo wieder im Fokus der Justiz gestanden. Vor dem Amtsgericht Neukölln ging es um die von Berlin beschlagnahmte Villa der Familie. Eine von 77 Immobilien der Remmos, die die Berliner Staatsanwaltschaft 2018 beschlagnahmt hatte.

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Doch bis heute wohnen die Remmos in dem Haus. Der Bezirk Neukölln hat Räumungsklage gegen die Familie eingereicht, nachdem diese bis Ende Oktober 2021 das Gebäude nicht freiwillig geräumt hatte. In Vergleichsverhandlungen vor Gericht konnten sich beide Seiten am Dienstag nicht einigen.