Jens Hansen aus Hartensdorf im Kreis Oder-Spree gießt seine Bananenpflanzen.
Jens Hansen aus Hartensdorf im Kreis Oder-Spree gießt seine Bananenpflanzen. dpa/Pleul

Die Tropen beginnen gleich 65 Kilometer südöstlich von Berlin. In Hartensdorf, ganz in der Nähe des Scharmützelsees. Man glaubt an eine Fata Morgana: Plötzlich stehen da am Wegesrand riesige Bananenpflanzen. Ohne Flug und Bahn direkt in einen Ort mit südlichem Flair: Das geht bei Jens Hansen innerhalb weniger Sekunden. Der Hobbygärtner hat sich den Urlaub in seinen Garten geholt – mit exotischen Pflanzen.

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Jens Hansen aus Hartensdorf im Kreis Oder-Spree hat sich seinen mediterranen Urlaub direkt vor die Haustür gepflanzt. Sobald er aus seinem Gartenhaus tritt, steht er unter bis zu drei Meter hohen Bananenpflanzen. Mittlerweile stünden etwa 30 der imposanten Gewächse im Garten, erzählt er. Mit dem Klimawandel und wärmeren Temperaturen wachsen die Pflanzen von Jahr zu Jahr besser. Inspiriert wurde der 52-Jährige durch Urlaubsreisen, er wollte auch in seinem Garten solche Art von Exotik.

„Die Pflanzen vermehren sich wie Unkraut, ich habe gar nicht mehr so viel Platz“

Hansen blieb erst einmal skeptisch und bestellte vor acht Jahren zunächst über den Internethandel eine Pflanze – durch Ableger und Zukauf wurden es dann jedes Jahr mehr. „Die Pflanzen vermehren sich wie Unkraut, ich habe gar nicht mehr so viel Platz“, meint der Hobbygärtner.

Von den Bananenpflanzen bis zum Scharmützelsee sind es nur vier Kilometer.
Von den Bananenpflanzen bis zum Scharmützelsee sind es nur vier Kilometer. dpa/Pleul

Ist er mittlerweile zum Selbstversorger geworden und kann sich vor geernteten Bananen kaum retten? Hansen winkt ab. Richtig reif werden die Bananen trotz Klimawandel hier nicht. Für die Früchte reiche die Reifungszeit in den Sommermonaten nicht aus.

Hansen will außerdem die Pflanzen erhalten, Früchte würden das verhindern. Denn wenn die Banane blühe, sterbe die Pflanze ab, erklärt er. Lieber lässt er seine Gewächse ohne Bananen von Radfahrern bestaunen. „Guck mal, da steht ’ne Banane, sagen manche beim Vorbeifahren, und die sehen mich in den Pflanzen manchmal gar nicht.“

Im Herbst müssen die Bananenpflanzen ins Winterquartier

Der Hobbygärtner schneidet zum Ende des Herbstes die Pflanzen auf bis zu 90 Zentimeter herunter und richtet ihnen dann ein Winterquartier ein. Keine leichte Aufgabe, denn die großblättrigen Gewächse müssen vor Frost geschützt werden und werden deshalb verpackt.

Hansen montiert um die Pflanzen OSB-Platten und füllt den Raum mit trockenem Laub aus. Obendrauf auf die selbst gebastelten Kisten kommt dann ein Deckel und über alles eine wasserfeste Plane, beschreibt er.

Jens Hansen hat einen tropischen Garten: Auch riesige Kakteen und Melonen wachsen hier.
Jens Hansen hat einen tropischen Garten: Auch riesige Kakteen und Melonen wachsen hier. dpa/Pleul

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Fürs exotische Flair sorgen auch zwei chinesische Hanfpalmen. Seit zwei Jahren züchtet er Wassermelonen, die er vorher anzieht. Urlaub im Garten sei prima, sagt Hansen. „Ich bin aber auch gern in südliche Gefilde gefahren, um zu schauen, wie dort die Bananenpflanzen wachsen, und habe mich gefreut, dass sie so aussehen wie meine.“