Frank Zander: „Ich lasse die Obdachlosen nicht im Stich“
Der Schlager-Star verkündet: Trotz Corona findet die traditionelle Weihnachtsfeier für Bedürftige statt.

Es sind noch knapp drei Monate bis dahin. Aber Sänger Frank Zander (78) denkt schon an Weihnachten. Allerdings mit großer Sorge: Denn durch die Corona-Krise steht in diesem Jahr seine traditionelle Weihnachtsfeier für Obdachlose auf der Kippe. Doch Frank Zander will sich von dem Virus nicht unterbuttern lassen. „Trotz Corona, wir machen auf jeden Fall die Weihnachtsfeier“, sagt er felsenfest im KURIER-Gespräch.
Seit 26 Jahren organisiert der Künstler den weihnachtlichen Gänsekeulen-Schmaus für die ärmsten Menschen in dieser Stadt. Über 3000 sind es mittlerweile, die er ins Estrel-Hotel einlädt, die von prominenten Künstlern und Politikern bewirtet werden. Doch wegen der Corona-Regelungen ist es eigentlich unmöglich, so eine Großveranstaltung durchzuführen.
„So viele Menschen an einem Ort, das geht nicht“, weiß Zander. Es geht aber auch nicht, die Obdachlosenfeier nun ausfallen zu lassen, sagt er. „Sie abzusagen kommt überhaupt nicht in Frage. Ich werde es irgendwie schon hinbekommen, dass das Fest stattfindet. Das bin ich den Menschen, denen es nicht so gut geht wie anderen, einfach schuldig. Ich lasse sie nicht im Stich.“
Allerdings weiß Zander noch nicht so recht, wie das Gänsebraten-Essen ablaufen soll. „Möglicherweise wird die Weihnachtsfeier an zwei Tagen stattfinden, vielleicht auch zu einem anderen Zeitpunkt“, sagt er. Die Einhaltung der Abstand- und Hygiene-Maßnahmen seien wichtig. Schließlich sollen alle Beteiligten gesund bleiben. „Es wird uns schon eine Lösung einfallen.“
Außerdem plant Zander noch ein weiteres Obdachlosenprojekt. Er will einen Essen-Bus anschaffen, der Mahlzeiten zu den Bedürftigen bringt, kündigt er an.
„Durch Corona haben wir von Mutter Natur richtig was über den Kopf gekriegt“, sagt Zander. „Zur Zeit ist es kaum möglich, live vor Publikum aufzutreten. Corona macht uns da einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.“
Also geht Frank Zander ab Montag (28. September) neue Wege. Beim Sender Schlager-Radio B2 wird er werktags immer ab 16.40 Uhr in der Sendung „Franks Feierabend“ zu hören sein. Allerdings nicht als Dampfplauderer, sondern als Quizmaster. „Ich präsentiere den Zuhörern eine Frage aus dem Schlagerbereich, die es zu beantworten gilt.“ Als Lohn winken 50 Euro. „Allerdings mache ich es nicht zu schwer. Ich gebe zwei Antwortmöglichkeiten vor. Die eine ist falsch, die eine ist richtig“, so Zander.

Eigentlich mag er keine Ratespiele, gibt der Sänger zu. „Bei diesen Schnellraterunden wie in den TV-Quizsendungen ,Gefragt – gejagt‘ könnte ich gar nicht mitmachen. Ich kann mir doch nicht alles merken. Mein Gedächtnis habe ich doch bei der Geburt abgegeben“, scherzt Zander. „Allerdings war ich mit Mary Roos einmal bei dem Quiz ,Hätten Sie’s gewusst‘ von Jörg Pilawa. Das hat schon wieder Spaß gemacht, weil man da die Antworten zu den Fragen mehr erraten musste.“
Spaß soll auch Zanders Radio-Ratespiel machen. „Ich bin nicht nur wieder in der Öffentlichkeit präsent. Es werden auch wieder meine Lieder im Radio gespielt“, sagt der Sänger. Andere Stationen würden schon seit Jahren seine Songs und die auch von anderen Künstlern ignorieren. „Es wird nur noch gespielt, was die großen Plattenfirmen vorgeben“, sagt Zander. Das sei noch schlimmer, als wegen Corona nicht auftreten zu können.