Acht Monate alte Bolonka

Hundehasser tötet Welpen mit Giftköder

Immer wieder legen Unbekannte Giftköder für Hunde aus. Jetzt ist ein junger Hund in Neubrandenburg gestorben. Auch in Berlin werden jede Woche neue Giftköder gemeldet. 

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Diese Bolonka-Hündin Rosi tollt durch den wilden Schnittlauch. Ein acht Monate altes Tier derselben Rasse starb durch Giftköder. 
Diese Bolonka-Hündin Rosi tollt durch den wilden Schnittlauch. Ein acht Monate altes Tier derselben Rasse starb durch Giftköder. Robert Michael/dpa

Wegen eines auf der Wiese ausgelegten Giftköders ist in Neubrandenburg ein kleiner Hund gestorben. Das Gift sei wohl so stark dosiert gewesen, dass der acht Monate alte Bolonka Swetna schon auf dem Weg nach Hause deutlich schwächer wurde und wenige Minuten später starb, wie die Polizei in Neubrandenburg am Dienstag mitteilte.

Nachdem der acht Monate alte Hund den Giftköder geschluckt hatte sei er sofort schwächer geworden und habe den Weg ins wenig entfernte Zuhause nicht mehr alleine geschafft. „Der Bolonka  wurde sofort zur Tierklinik gefahren, wo aber nur noch der Tod des Hundes festgestellt werden konnte. Nach der Untersuchung und Auswertung kann gesagt werden, dass es sich um sehr stark dosiertes Gift gehandelt hat, welches schon in wenigen Minuten zu Tod geführt hat“, so die Polizei.

 Berlin: ausgelegter Giftköder für Hunde. 
Berlin: ausgelegter Giftköder für Hunde. Peta

Weil nur wenige Tage zuvor in einem anderen Ortsteil der Stadt mit Stecknadeln präparierte Wurstköder gefunden wurden, warnte die Polizei nun Tierbesitzer vor den gefährlichen Fundstücken.

Hunde sollten am besten an der Leine geführt werden, damit die Besitzerinnen und Besitzer sie am Fressen der Köder hindern können. Wer die Köder ausgelegt haben könnte, war zunächst unklar. Zeugenhinweise werden bei der Polizeidienststelle Neubrandenburg oder im Internet entgegen genommen.

Giftköder für Hund in Berlin

„Wo Hunde gehalten werden, gibt es auch Hundehasser“, sagte Jan Wittmann von Dogorama im Frühjahr der Berliner Zeitung, „überall in Deutschland, aber in Berlin gab es in letzter Zeit schon besonders viele Meldungen.“ Auf der Plattform informieren sich Hundehalter über Giftköderfunde. 

Jede Woche werden in Berlin versteckte Rattengiftköder, Fleisch mit Rasierklingen, mit Speck ummantelte Schrauben, Würstchen mit Nadeln oder unter Leckerlies gemischtes Schneckengift gefunden. Zuletzt meldeten Hundehalter weißes Pulver auf dem Boden. Viele befürchten, dass es sich hierbei um Alpha Chloralose handelt, das als Wirkstoff gegen Ratten recht neu auf dem Markt ist und bei Hunden und Katzen durch die Beeinträchtigung des Nervensystems zu Krämpfen, Koma und Tod führen kann.

Die Täter findet man in den seltensten Fällen. Die strafrechtliche Einstufung von Hunden als Sachen führt zu dem Ergebnis, dass ein Giftköder maximal zu einer Sachbeschädigung werden kann. Dafür muss der Hund tot oder verletzt sein. Kommt er unverletzt davon, handelt es sich um eine versuchte Sachbeschädigung.

Ausgestreutes Pulver ist auch in diesem Zusammenhang nicht relevant, es muss zumindest auf etwas Fressbares gestreut worden sein, um als Giftköder zu gelten. Zumindest nach dem Tierschutzgesetz ist das Auslegen von Giftködern strafbar und kann mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro geahndet werden.