´Dieses Berliner Pärchen  erhebt jetzt  schwere  Vorwürfe gegen das  Auswärtige Amt.Horst und Ewa P. fühlen sich vom Auswärtigen Amt im Stich gelassen.
´Dieses Berliner Pärchen erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen das Auswärtige Amt.Horst und Ewa P. fühlen sich vom Auswärtigen Amt im Stich gelassen. Foto: Horst P./ Privat

Es sind schwere Vorwürfe, die der 72-jährige Horst P. und seine 61-jährige Frau Ewa erheben. Das Paar war im Ausland, als die Corona-Pandemie ausbrach. Doch die Rückreise nach Deutschland entwickelte sich zur nervenaufreibenden und kräftezehrenden Odyssee um die halbe Welt – „weil das Auswärtige Amt uns nicht half“, so der Vorwurf des Berliner Pärchens.

Rückblick: Das reiselustige Paar entflieht vor einigen Wochen dem zu der Zeit noch kalten Klima in Deutschland. Auf einer zu Florida gehörenden Insel genießen Horst und seine Ewa das Leben. Dann kommt Corona. Die Insel, auf der sich die beiden Berliner zu der Zeit aufhalten, ist mit „nur“ zwei Coronabedingten Todesfällen zwar verhältnismäßig sicher, da die Behörden  sie „rechtzeitig abgeriegelt hatten“, wie Horst P. dem KURIER sagt.

Keine Antworten und ein geschlossenes Konsulat

Dennoch müssen sie die Insel verlassen – ihre Visa sind abgelaufen! Dann beginnt das Drama: „Wir standen seit Wochen auf mehreren Listen, bekamen aber keine Antwort!“ Das zuständige Konsulat sei geschlossen gewesen, auf eine Mail sei „nicht geantwortet“ worden und telefonisch sei sowieso niemand zu erreichen gewesen. „Keiner hat uns geholfen. Wochenlang hörten wir nichts von der Botschaft oder dem Auswärtigen Amt“, so P. Zwar hätten er und seine Ewa versucht, die Heimreise nach Deutschland selbst zu organisieren.

„Aber diverse Flüge wurden trotz erfolgter Buchungen gecancelt“. Erst Mitte dieser Woche ergatterte das Pärchen schließlich zwei Plätze in einem Flieger nach Europa – und strandete einen Tag später in Amsterdam. Denn hier, so Horst P. weiter, „erfuhren wir, dass die Flüge nach Berlin  gecancelt seien. Man sagte uns, vielleicht morgen oder übermorgen. Hotels gebe es aber nicht, die seien geschlossen“. Zwölf Stunden nach der Landung beschließen die mittlerweile völlig übermüdeten Berliner: Dann fahren wir eben mit dem Zug nach Hause.

Völlig kaputt und erkältet

Nach viermal Umsteigen und satten 41 Stunden Reisezeit erreichen Horst P. und seine Ewa endlich ihr Zuhause – „völlig kaputt und prompt erkältet“. Das Auswärtige Amt war am Karfreitag nicht zu erreichen. Auf der Homepage des Amtes steht jedoch eine Liste mit über 50 Ländern, aus denen es Rückholaktionen gab oder gibt. Die USA sind nicht darunter.