Ein Sarg fährt in einem Krematorium in den Einäscherungsofen.
Ein Sarg fährt in einem Krematorium in den Einäscherungsofen. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Potsdam - Die Zahl der Sterbefälle in Brandenburg im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums in der zweiten Corona-Welle deutlich gestiegen. Wegen der hohen Infektionszahlen vom Herbst bis in den Februar hinein seien viele Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen gestorben, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, der Deutschen Presse-Agentur. Bis Ende Dezember wurden aus den Pflegeheimen seinen Angaben zufolge insgesamt 398 Sterbefälle im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung gemeldet (Stand 18.12.2020), Mitte April waren es dann insgesamt 1528 (Stand 14.4. 2021) Sterbefälle.

Das Land hatte Ende Dezember mit den Corona-Schutzimpfungen in Pflegeheimen begonnen. Mittlerweile sei der Großteil der Bewohner von vollstationären Pflegeeinrichtungen im Land durchgeimpft, sagte Hesse. „Was wir deutlich spüren, ist, dass die Impfungen in den Heimen einen guten Schutz bieten.“

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Aktuell liegt die Sterblichkeitsrate in Brandenburg demnach bei 3,63 Prozent, deutschlandweit beträgt sie 2,59 Prozent. Zunächst hatte die Bild-Zeitung berichtet und zum Vergleich auch das Nachbarland Berlin hinzugezogen, wo zwei Prozent der Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung starben.

Der einfache Vergleich der Sterbe-Zahlen zwischen dem Stadtstaat Berlin und dem Flächenland Brandenburg sei nicht seriös, erklärte Hesse. Neben der höheren Altersstruktur spielten – wie in Studien immer wieder dargelegt – sozioökonomische Unterschiede eine Rolle. So sei die Vorbelastung durch Krankheiten wie etwa Diabetes oder Übergewicht in Brandenburg signifikant höher als in Berlin.