Jeder zehnte hat laut einer Umfrage inzwischen damit begonnen, Energie zu sparen.
Jeder zehnte hat laut einer Umfrage inzwischen damit begonnen, Energie zu sparen. dpa

Zahlreiche Mieter in Berlin dürften momentan am Briefkasten eine kleine Schrecksekunde erleben: Wie auf Facebook berichtet wird, hat die Berliner Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE Briefe verschickt, in denen eine Erhöhung der monatlichen Nebenkostenvorauszahlung angekündigt wird. Die Idee: Mit einer höheren Vorauszahlung sollen die steigenden Kosten gedeckt werden.

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„Durch die sehr hohen weiteren Kostensteigerungen für Gas und Fernwärme bei den Energieversorgungsunternehmen steigen aktuell auch Heiz- und Warmwasserkosten für Ihre Wohnung. Ihre aktuell gültige monatliche Heizkosten-Vorauszahlung ist daher derzeit leider nicht ausreichend, um die tatsächlichen Kosten zu decken“, heißt es in dem Schreiben. „Um Sie vor den vorhersehbar sehr hohen Nachzahlungen bestmöglich zu schützen, müssen wir jetzt reagieren.“

Vermieter: Wer die Nebenkostenvorauszahlung erhöht, schützt sich

Neben der konkreten Benennung der Erhöhung wird auch die Wichtigkeit dieses Schrittes erklärt. „Jeder Monat, in dem Sie eine höhere Vorauszahlung leisten, zählt. Nur so können Sie sich vor einer sehr hohen Nachzahlung im kommenden Jahr schützen“, heißt es. Und weiter: „Daher geht die HOWOGE diesen Schritt und empfiehlt Ihnen dringend, Ihre Vorauszahlung außerhalb der regulären Betriebskostenabrechnung jetzt zu erhöhen.“

Die Energiepreise steigen immer weiter.
Die Energiepreise steigen immer weiter. Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Die Mieter müssten sich darauf vorbereiten, dass „die Kostenentwicklung für Energie, insbesondere auch für Gasheizung, größeren Unsicherheiten unterliegt und mit weiter steigenden Kosten zu rechnen ist.“ Zudem kündigt die Wohnungsbaugesellschaft an, bei den sogenannten „kalten Betriebskosten“ – also etwa bei der Gebäudereinigung oder der Beleuchtung in den Treppenhäusern – in diesem Jahr auf eine Erhöhung der Gebühren zu verzichten.

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Auch auf Facebook wird das Thema bereits diskutiert. „Wir, Mieter der Howoge, haben heute unsere Anpassung bekommen, um die Energiekosten fürs nächste Jahr angeblich abzufedern...“, schreibt eine Nutzerin in einer Bezirks-Gruppe von Friedrichsfelde. „Unsere Miete steigt jetzt monatlich um 129 Euro!“ Eine Nutzerin schreibt: „Meine Mama hat eine Erhöhung von 51 Euro heute im Kasten gehabt. 1 Personen Haushalt!“ Und in einem Kommentar heißt es: „Meine Oma muss 140 Euro mehr zahlen für Heizung und Warmwasser. Zwei Personen auf 65 Quadratmetern.“

Allerdings geben auch einige an, die Nebenkosten-Vorauszahlung bereits freiwillig erhöht zu haben. „Die Betriebskosten sind verbrauchsabhängig und werden zurückerstattet, soweit ihr weniger als erwartet verbraucht - es braucht also keine (Wieder)Absenkung der Miete und ist wirklich eher eine Sicherheitsmaßnahme, damit ihr am Jahresende nicht mit 1000 Euro Nachzahlung überrumpelt werdet“, erklärt eine Kommentatorin. „Realistisch werden die Kosten im kommenden Jahr aber auch ordentlich steigen.“

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Übrigens: Wer die Vorauszahlung erhöht, kommt um eine spätere Nachzahlung im Zweifel trotzdem nicht herum. Denn: Die Energiepreise steigen weiter. „Gehen Sie bitte davon aus, dass Sie deshalb möglicherweise dennoch eine Nachzahlung leisten müssen. Diese wird jedoch geringer ausfallen, wenn Sie Ihre Vorauszahlung jetzt rechtzeitig erhöhen“, heißt es auf der Website der HOWOGE. „Sie können über Ihr Verhalten Einfluss auf Ihre Heizkosten nehmen.“ Wer Energie spart, kann also die späteren Kosten beeinflussen.