Was wohl Helene Fischer dazu sagt?
Hodenlos an die Macht: Hyäne Fischer-Musical in Berlin
Die Kunstfigur Hyäne Fischer sorgte für Schlagzeilen, als sie vor einigen Jahren für Österreich beim ESC antreten wollte. Nun taucht sie an der Berliner Volksbühne wieder auf, irgendwie zumindest.

Dass man einen bekannten Song auch mit neuem Text schnell wiedererkennt, kann man mit dem Lied „Hodenlos an die Macht“ ausprobieren. „Wir ziehen durch die Straßen und die Tempel der Stadt. Das ist jene Nacht, die unser Feuer entfacht...“. Die Kunstfigur Hyäne Fischer hat das Lied vor einigen Wochen veröffentlicht. Seit Donnerstagabend kann man es auch an der Berliner Volksbühne hören, in „Hyäne Fischer - Das totale Musical“.
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Gesungen wird es im Theater von Schauspielerin Kathrin Angerer. Und klar, es erinnert an den Schlagerhit „Atemlos durch die Nacht“ von Sängerin Helene Fischer. Der Song wird für andere Inhalte gekapert. Im Video der Neufassung wird beispielsweise sexualisierte Gewalt thematisiert und im Theaterstück der Kampf fürs Matriarchat.
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Angekündigt war ein Heldinnenepos, das „ausgehend vom Mythos um den Popstar Hyäne Fischer als letzte Chance für Deutschland den kollektiven Weg ins goldene Matriarchat“ erzähle.
Vulva-Vulkan und Tarnkleidung
Während des Abends geht es dann um Schnitzel («so paniert musste erstmal sein!»), um Rechtsextremismus und Österreich, um skalpierte Köpfe und Schmerzen, die Frauen während der Geburt eines Kindes erleiden. Das Bühnenbild zeigt einen Vulkan, dessen Öffnung an Vulvalippen erinnert. Die Schauspielerinnen und der Chor tragen teils Tarnkleidung. Sieht ein wenig aus wie bei „Tomb Raider“. „Eine Nummernrevue ohne Kraft“ , urteilt der Deutschlandfunk nach der Premiere.
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Das feministische Musical stammt von Künstlerinnen aus Österreich - von der Musikkuratorin Marlene Engel, der Komponistin Eva Jantschitsch und der Autorin Lydia Haider, die auch Mitglied in der Burschenschaft Hysteria ist. Die Wiener Burschenschaft hat sich als satirischer Gegenentwurf zu männlich dominierten rechten Studentenverbindungen formiert. Ihr Symbol: der Kopf einer Hyäne.
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Feministisches Kunstprojekt Hyäne Fischer
Die Kunstfigur Hyäne Fischer tauchte erstmals vor vier Jahren als feministisches Kunstprojekt auf. Damals wollte sie für Österreich beim Eurovision Song Contest (ESC) antreten. Das Video „Im Rausch der Zeit“ wurde tausendfach geklickt. Wer hinter dem Projekt steckte, blieb damals geheim. Beobachter vermuteten eine Nähe zu „Hysteria“.

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Das Lied „Im Rausch der Zeit“ jedenfalls taucht nun auch im neuen Theaterprojekt der Berliner Volksbühne auf. Eine Handlung? Erschließt sich während des Abends eher nicht. Die Texte sind mal poetisch, mal klingen sie wie Bibelverse. Es gibt auf der Bühne auch nicht die eine Figur „Hyäne Fischer“, sondern mehrere Schauspielerinnen treten mit Texten und Liedern auf, darunter etwa Silvia Rieger und Marie Rosa Tietjen. Die Uraufführung am Donnerstagabend endete sowohl mit Applaus als auch mit einzelnen Buhrufen.
Zu gern wüsste man, was Helene Fischer zu dem ganzen Projekt sagt. Eine dpa-Anfrage blieb allerdings unbeantwortet.
Für die Vorstellung am Samstag in der Volksbühne sind noch Karten von 18 bis 38 Euro erhältlich.