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Hoch oder Tief gefällig? Berlin sucht Wetterpaten für 2024!

Was für eine tolle Aktion! Der Verein Berliner Wetterkarte vergibt jetzt Wetterpatenschaften für 2024 – man kann ein Hoch oder Tief taufen ...

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Wer will, kann gegen eine Gebühr in Berlin Wetterpate werden – und ein Hoch oder Tief benennen!
Wer will, kann gegen eine Gebühr in Berlin Wetterpate werden – und ein Hoch oder Tief benennen!Dirk Sattler/imago

„Tief ‚Anton‘ fegt über das Land und richtet überall Verwüstung an ...“ Sie wollten immer schon mal ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet benennen? Das ist tatsächlich möglich! Seit 1954 taufen die Meteorologen die Hochs und Tiefs. Seit 2002 kann die Bevölkerung Namen für die Druckgebiete wählen. Inzwischen wird die Aktion von den Meteorologen des Vereins Berliner Wetterkarte geleitet. Jetzt haben sie den Startschuss für 2024 gegeben.

Seit Mittwoch kann man Wetterpate für 2024 werden

Der Verein Berliner Wetterkarte verkündete jetzt: Interessierte können sich ab sofort um eine Wetterpatenschaft für das kommende Jahr bemühen. Wichtig zu wissen: Die Hochdruckgebiete werden 2024 männliche Vornamen tragen und die Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen – die Verteilung wechselt jährlich. Eine Patenschaft für ein Hoch kostet 390 Euro, für ein Tief sind es 260 Euro.

Warum so teuer? Die Einnahmen aus dem gemeinsamen Projekt mit der Freien Universität Berlin fließen in die studentische Wetterbeobachtung, erklärt der Verein. Damit werde ermöglicht, dass die 115-jährige Klimareihe der Freien Universität weitergeführt werden könne, hieß es. Die Klimareihe gehöre zu den weltweit längsten.

Kann man jeden Namen aussuchen?

Zwar dürfen die Wetterpaten den Namen für ihr Hoch oder Tief selbst auswählen, aber der Auswahl sind ein paar Grenzen gesetzt: Erlaubt sind nur standesamtlich anerkannte Vornamen – und keine Doppelnamen, Nachnamen oder Firmennamen (außer, es sind gleichzeitig auch gültige Vornamen). Sonderzeichen im Namen seien nur nach Rücksprache möglich. Der Verein betont: „Wir behalten uns vor, Namen abzulehnen. In einem solchen Fall suchen wir gerne mit Ihnen eine Alternativlösung.“

Das heißt aber nicht, dass seltene Namen nicht erlaubt sind! Im Gegenteil gab es in der Vergangenheit schon Hoch- und Tiefdruckgebiete mit Namen wie Fürchtegott, Rama, Xenophilius, Cornelieke oder Lioba. Das sind nämlich alles anerkannte Vornamen.

Eine Patenschaft für ein Hoch kostet 390 Euro, für ein Tief sind es 260 Euro.
Eine Patenschaft für ein Hoch kostet 390 Euro, für ein Tief sind es 260 Euro.Christoph Soeder/dpa

Wie wird man Wetterpate?

Aber wie läuft das ab, wenn man tatsächlich Wetterpate werden will? Um eine Namenspatenschaft für ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet zu übernehmen, muss man unter Angabe des gewünschten Vornamens einen Antrag stellen. Nur wenn der Buchstabe in den Namenslisten des Jahres noch frei ist – und der Name den Regeln entspricht –, erhält man eine Bestätigung über die Annahme des Antrags.

Nach der Bezahlung ist man dann offizieller Wetterpate für ein Hoch oder Tief, das dann auch den gewünschten Namen auf der Wetterkarte tragen wird. Übrigens: Die Taufe erfolgt nach alphabetischer Reihenfolge durch die Meteorologen des Vereins Berliner Wetterkarte am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin.

Wer eine Wetterpatenschaft will, sollte schnell sein!

Der Verein Berliner Wetterkarte erklärt: Erfahrungsgemäß werden im Jahr etwa 50 bis 60 Hochdruckgebiete und 130 bis 150 Tiefdruckgebiete getauft. So würden sich pro Buchstabe des Alphabets mindestens 5 Tiefs, aber nur 2 Hochs ergeben – die Zahl variiere von Jahr zu Jahr.

Das bedeutet: Es werden nur so viele Patenschaften „direkt“ vergeben, wie mit hoher Wahrscheinlichkeit im Laufe eines Jahres auch Hochs und Tiefs getauft werden. Diese „Direktpatenschaften“ sind also sicher. Bei einer sogenannten Risikopatenschaft für den jeweils letzten Durchlauf im Jahr kann nicht garantiert werden, dass es am Jahresende noch zu einer Taufe kommt. Wer also gerne Wetterpate für 2024 werden will, sollte sich beeilen – bevor alle Direktpatenschaften vergeben sind.

Alle Infos und den Antrag zur Wetterpatenschaft gibt es hier.