Berlin bleibt cool

Hitzeaktionsplan für Berlin kommt 2025

Nur die Hälfte der Länder hat oder plant Hitzeschutzpläne.

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Wetterextreme können Mensch und Tier zu schaffen machen. Schutzpläne sollen dafür sorgen, dass Schwächere nicht zu Schaden kommen. 
Wetterextreme können Mensch und Tier zu schaffen machen. Schutzpläne sollen dafür sorgen, dass Schwächere nicht zu Schaden kommen. epd

Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an einem bundesweiten Hitzeschutzplan arbeitet, plant lediglich die Hälfte der Länder mit eigenen Konzepten zum Hitzeschutz. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Gesundheitsministerien der Länder ergab, sieht die Hälfte der 16 Bundesländer zunächst die Kommunen in der Verantwortung.

Hitzeaktionspläne seien nur dann effizient, wenn sie an die Situation vor Ort angepasst sind, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). So sieht es auch das Ministerium in Baden-Württemberg: „Hitzeschutz muss in Stuttgart anders ausgestaltet werden als in Mannheim oder Heidelberg“, erklärte ein Sprecher.

Ähnlich äußerten sich die zuständigen Landesministerien in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. 

Als einziges Bundesland hat bislang Hessen einen umfassenden Hitzeschutzplan. Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerium erstellte im Juni einen Plan zum Schutz älterer und pflegebedürftiger Menschen.

Sechs weitere Bundesländer arbeiten an Hitzeschutzplänen oder planen dies. Das Saarland will seinen im September, Bremen bis spätestens Jahresende vorlegen. Hamburgs Hitzeschutzplan soll bis zum Herbst 2024 fertig sein. Rheinland-Pfalz, Berlin und Thüringen geben als Zielmarke für einen landeseigenen Hitzeschutzplan das Jahr 2025 aus.

Hitzeaktionsplan für Berlin kommt 2025

Berlin bekommt 2025 einen Hitzeaktionsplan. Seine Erarbeitung sei im Einklang mit einem entsprechenden Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz geplant, teilte eine Sprecherin der Berliner Gesundheitsverwaltung dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Die Berliner Verwaltung nehme aber unabhängig davon schon jetzt das Thema Hitzeschutz sehr ernst. Etliche Maßnahmen seien bereits angestoßen worden, sagte die Sprecherin.

Bereits im Frühjahr 2022 hätten die Senatsgesundheitsverwaltung, die Ärztekammer Berlin sowie die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit gemeinsam ein Aktionsbündnis gegründet, um schnellstmöglich wirksame Hitzeschutz-Maßnahmen im Gesundheitswesen zu ergreifen. In dem Aktionsbündnis seien Muster-Hitzeschutzpläne erarbeitet und den Einrichtungen des Gesundheitswesens zur Verfügung gestellt worden.

Weiterhin gebe es die jüngst gestartete Informationskampagne „Bärenhitze – Berlin bleibt cool“. Diese informiere über die Risiken von Hitzewellen und gebe Verhaltenstipps. Zudem sei eine Hitzewarnkette etabliert worden, damit die Einrichtungen des Berliner Gesundheitswesens Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes erhalten. Auf Bezirksebene sei mit der Schaffung „kühler Räume“ begonnen worden.