In Schöneberg gefangen

Hilfe! Asiatische Hornisse jetzt auch in Berlin unterwegs

Ihr Anblick ist wirklich furchterregend: Die Asiatische Hornisse wurde in Berlin festgestellt! Das könnte zum Problem für unsere Bienen werden …

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So eine Asiatische Hornisse wurde jetzt auch in Berlin nachgewiesen.
So eine Asiatische Hornisse wurde jetzt auch in Berlin nachgewiesen.Axel Heimken/dpa

Diese Nachricht ist definitiv nichts für Menschen mit Apiphobia – die Angst vor Insekten: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) hat ihren Weg nach Berlin gefunden! Das wurde von offizieller Seite bestätigt und könnte Folgen für die Berliner Bienen-Population haben …

Hornisse wurde in Schöneberger Restaurant entdeckt

Der Naturschutzbund Berlin (Nabu) berichtet in einer Pressemitteilung: Die Asiatische Hornisse ist das erste Mal in Berlin nachgewiesen worden. Das Tier wurde vergangenen Freitag in einem Restaurant in Schöneberg entdeckt. Nadia Zabalawi, Servicekraft im Restaurant Landhaus in der Salzburger Straße, hatte den richtigen Blick: „Geistesgegenwärtig stülpte sie ein Glas über das schwarz-gelbe Insekt, das sich gerade am Frühstück der Gäste bediente“, schildert der Nabu.

Über Frank Sorge vom Imkerverein Tempelhof seien die ersten Bilder und schließlich auch das gefangene Tier zum Nabu-Hymenopterendienst gelangt – der im Auftrag der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt derartigen Fällen nachgeht und den Fund bestätigte.

Für Dr. Melanie von Orlow, Projektleiterin beim Nabu Berlin, kam die Entdeckung nicht unerwartet: „Zwar hatten wir angesichts der Ausbreitungsgeschwindigkeit erst 2024 mit der Ankunft dieser Art gerechnet, doch dass die Tiere gleich ein ganzes Bundesland übersprungen haben – aus Brandenburg ist bisher kein Fund bekannt – hat uns sehr überrascht.“

Wer eine Asiatische Hornisse sieht, meldet den Fund bitte dem Naturschutzbund.
Wer eine Asiatische Hornisse sieht, meldet den Fund bitte dem Naturschutzbund.Axel Heimken/dpa

Ist die exotische Hornisse gefährlich?

Auch wenn die stechenden Insekten furchteinflößend sein mögen – Grund zur Panik besteht dem Nabu zufolge nicht: „Asiatische Hornissen sind nicht stichfreudiger als ihre europäischen Verwandten.“ Die Experten warnen: Keinesfalls dürften Hornissen bei Verdacht einfach getötet werden. Sehr oft liege eine Verwechslung mit der heimischen Art vor, die streng geschützt sei.

Wenn auch nicht für Menschen … Für Imker stellt die aus Südostasien stammende Hornissenart tatsächlich ein Problem dar! Die Tiere würden Bienenvölker „regelrecht belagern“ und mitunter einen Großteil ihres Eiweißbedarfs durch den Verzehr von Honigbienen decken. Das könne Imkern einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden zufügen. Demnach haben die Tiere eine hohe Besiedlungsdichte mit fünf bis zwölf Nestern pro Quadratkilometer.

Sichtungen bitte melden! So erkennt man die Asiatische Hornisse

Die sogenannte Vespa velutina ist im Vergleich zur Europäischen Hornisse etwas kleiner und hat einen überwiegend schwarzen Körper sowie einen schwarzen Kopf mit gelber Vorderseite und leuchtend gelbe Beine. Sie nistet in hohen Baumkronen. Seit Anfang der 2000er-Jahre breitet sie sich in Europa aus. Erstmals trat sie im Jahr 2004 in Frankreich auf. Inzwischen gibt es Nachweise in Spanien, Italien, Schweiz, Belgien und den Niederlanden.

In Deutschland wurde die Asiatische Hornisse erstmals 2014 in Baden-Württemberg nachgewiesen. Wie hat sie ihren Weg zu uns gefunden? Die Population in Europa geht laut Nabu auf eine „einzige, versehentlich eingeschleppte Königin“ zurück.

Der Nabu Berlin erklärt: „Anders als die streng geschützte Europäische Hornisse (Vespa crabro) hat die Asiatische Hornisse ein hohes Ausbreitungspotenzial und wird in allen EU-Staaten überwacht und bekämpft.“ Deshalb bitten die Naturschützer darum, mögliche Sichtungen beim Hymenopterendienst zu melden und Nester und Tiere zu fotografieren. Vor allem an blühendem Efeu ließe sich die Asiatische Hornisse gut beobachten.