Veranstalter verzweifelt
Herbert Grönemeyer mahnt mit vielen anderen: Es ist fünf nach 12
Unternehmer und Beschäftigte der Veranstaltungswirtschaft haben mit einer Demonstration in Berlin auf ihre schwierige ökonomische Lage hingewiesen, die durch die Corona-Beschränkungen entstanden ist.

Er ist einer der Prominenten, die sich für das Überleben der Veranstaltungsbranche in der Corona-Krise einsetzen: der Musiker Herbert Grönemeyer. So wie der Star gehen am Mittwoch in Berlin Tausenden Menschen unter dem Motto «#AlarmstufeRot» auf die Straße. Sie mahnen Hilfe an, verlangen Gespräche über finanzielle Unterstützung für eine schwer gebeutelte Branche.
Ob Konzert, Kongress, Messe oder Kirmes: Das Aus für tausende Veranstaltungen in der Corona-Krise hat die Branche in eine tiefe Krise geführt. Unternehmer und Beschäftigte demonstrieren deshalb in Berlins Mitte. Symbolisch um fünf nach 12 machen sich nach Polizeiangaben rund 6500 Menschen, viele von ihnen in roten Shirts, auf den Weg vom Alex ins Regierungsviertel. Außerdem startet ein Fahrzeugkorso am Olympiastadion auf. Gemeinsames Ziel: das Brandenburger Tor.

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Die Demonstranten beachteten die Schutzvorschriften zum Maskentragen und Abstand halten, sagte ein Polizeisprecher. Bei der Veranstaltungswirtschaft geht es um unterschiedliche Berufssparten, darunter Eventagenturen, Messe- und Bühnenbau, Veranstaltungstechnik, Konzertveranstalter und Schausteller.
Hunderttausende Unternehmen erhielten bei weitem nicht die Hilfe, die notwendig wäre, um Entlassungen und Insolvenzen zu verhindern, hieß es bei den Organisatoren. Gefordert werden ein Überbrückungsprogramm mit Zuschüssen, längere Kreditlaufzeiten, Steuererleichterungen, Änderungen bei der Kurzarbeit sowie Hilfen auch für Unternehmen, die schon vor der Corona-Krise in Schwierigkeiten waren.
"Uns dürstet es nach Publikum", sagte der Sänger Herbert Grönemeyer am Brandenburger Tor. Er warnte, die Branche könne kollabieren, weil die vielen Freiberufler in den Crews sich nach neuen Arbeitsmöglichkeiten umsähen. "Ein Land ohne Live-Kultur ist wie ein Gehirn ohne geistige Nahrung, ohne Euphorie, Aufbruch, Lust, Diskurs, Lachen und Tanz. Es verdorrt, gibt Raum für Verblödung, für krude und verrohende Theorien, verhärtet und fällt seelenlos auseinander."