Sprayer hatten sich schon öfter an dem Sockel der Thälmann-Büste ausgetobt.
Sprayer hatten sich schon öfter an dem Sockel der Thälmann-Büste ausgetobt. imago

In Prenzlauer Berg ist schon am Dienstag das Ernst-Thälmann-Denkmal von Unbekannten beschmiert worden. Das teilte die Berliner Polizei mit. Demnach soll eine Passantin gegen 12.30 Uhr die Polizei in die Greifswalder Straße gerufen haben, nachdem sie auf dem Sockel des Denkmals einen politischen Schriftzug gesehen hatte.

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Nach Informationen des Tagesspiegels soll auf das Denkmal „Der Kreml soll brennen“ geschrieben worden sein. Wie die Polizei weiter mitteilte, haben die Einsatzkräfte Teile des Schriftzugs unkenntlich gemacht. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Nur wenig später ist der Sockel des Denkmals mit dem Schriftzug „Held“ beschrieben worden.

Thälmann-Denkmal wird nicht abgerissen

Zuletzt hatten Pankower CDU-Abgeordnete den Abriss des Thälmann-Denkmals gefordert. Es sei bedenklich, dass wir im Herzen Berlins einen Menschen ehren, der ein Antidemokrat war,  sagten CDU-Mann David Paul, und die Pankower CDU und verwiesen auf Thälmanns Führungsrolle in der KPD. Einer Partei, deren Ziele nicht mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar seien. In der Pankower BVV hat man sich aber gegen einen Abriss entschieden.

2020 war beschlossen worden, dass ein Expertengremium parallel zur künstlerischen Kommentierung dafür sorgen soll, dass das Thälmann-Denkmal mit einer historisch-kritischen Kommentierung versehen wird. Den Helden-Schriftzug würde sie sicher so nicht stehen lassen.

„Das Denkmal steht auf ukrainischem Marmor. Gestaltet hat es ein sowjetischer Bildhauer. Es ist einem Deutschen gewidmet, der Stalin treu war, als Hitlers Gefangener ermordet wurde und auf dieser Skulptur aussieht wie Lenin, von dem Putin behauptet, er hätte die Ukraine erfunden“, schrieb die  Zeitung Welt einmal über die Büste. Kein Wunder, dass sie nun Schauplatz für diverse und kontroverse Meinungsäußerungen ist.