Sie sind ein wenig schmuddlig
Heiße Dusche für die Göttinnen und Helden der Schloßbrücke
Die Marmorskulpturen aus dem 19. Jahrhundert werden gereinigt, vermessen und mit einer Schutzschicht versehen

Schön weiß sind sie nicht mehr, die historischen Skulpturen auf der Schloßbrücke: Die Großstadtluft hat sie angegraut. Deshalb werden sie demnächst heiß geduscht.

Die Senatsverkehrsverwaltung sucht gerade eine Firma, die den acht Figurengruppen eine Reinigung mit einem „Heißwasserdruckstrahlverfahren“ verpasst. Anschließend werden sie mit einem „atmungsaktiven“ Überzug versehen, der sie schützt, aber Luft durchlässt, sodass zwischen der Schutzschicht und dem Stein keine schadhaften Stellen entstehen.

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Bei den Arbeiten werden die 16 Marmorpersonen auch noch softwareunterstützt kartiert. Das heißt nicht, dass ihr Standort auf einer Karte erfasst wird. Vielmehr wird ihre Oberfläche detailliert vermessen, so dass man später erkennen kann, wo sich Ablagerungen gebildet haben, die man entsprechend entfernen kann.

Der Auftrag erstreckt sich über die Jahre 2022, 2023 und 2024, beinhaltet eine jährliche Inspektion der Figuren und soll rund 140.000 Euro kosten. Das Landesdenkmalamt wird die Arbeiten überwachen.
Die Figurengruppen gehen auf eine Idee Karl-Friedrich Schinkels zurück, der sie als Denkmäler für die Befreiungskriege 1813 bis 1815 gegen Napoleon vorgesehen hatte und auch die jetzige, 1824 fertiggestellte Brücke entworfen hatte.
Realisiert wurden sie aber erst nach Schinkels Tod zwischen 1847 und 1857 von Schülern des Bildhauers Christian Daniel Rauch.
1943 während des Zweiten Weltkriegs wurden sie zum Schutz vor Bomben nach Spandau ausgelagert und 1981 von West- nach Ost-Berlin gebracht, nach Generalüberholung 1983/84 wieder aufgestellt. Die Sanierung wurde von 2006 an wiederholt, weil bei der ersten Material verwendet worden war, das dem Carrara-Marmor schadet.