Hausverwaltung untersagt Berliner Mode-Influencer Fahrstuhl-Fotos
Frank Wilde unterstützt mit Fotos aus dem Fahrstuhl seines Hauses die Ukraine. Hunderttausende folgen ihm. Nun untersagt ihm die Hausverwaltung die Fotos.

Eine Berliner Hausverwaltung hat dem Influencer Frank Wilde das Fotografieren im Fahrstuhl des Hauses seiner Mietwohnung untersagt. Wilde macht regelmäßig Bilder in dem Fahrstuhl, mit denen er Solidarität mit der Ukraine zeigt.
Der Influencer hat auf Instagram mehr als 125.000 Fans. Viele davon sind aus der Ukraine. Die Menschen dort freuen sich über die Unterstützung aus Deutschland während des russischen Angriffskrieges gegen das Land.
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Frank Wilde macht Fotos zur Unterstützung der Ukraine im Fahrstuhl
Wilde posiert in dem verspiegelten Fahrstuhl zusammen mit ukrainischen Flüchtlingen und trägt modische Outfits in den ukrainischen Farben oder von ukrainischen Designern. Auch deutsche Ukraine-Unterstützer und berühmte Ukrainer wie die Rockband Antityla, der Botschafter der Ukraine, Oleksii Makeiev, oder die Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, waren schon im Fahrstuhl Gast bei Frank Wilde.
Doch am 20. März flatterte ihm ein Brief seiner Hausverwaltung in den Briefkasten. Er möge das Fotografieren in Fahrstuhl, Hausflur und Haus unterlassen. Eine Begründung wurde jedoch nicht angeführt. Man behalte sich eine Klage vor.
Wilde versteht die Untersagung nicht
Frank Wilde fiel aus allen Wolken. „Auf den Bildern ist nicht zu erkennen, wo sich der Fahrstuhl befindet, falls sich da jemand sorgt“, berichtet er. Ohnehin habe er kein Interesse, dass jemand wisse, wo er wohne. „Ich bekomme wegen der Ukraine-Unterstützung sogar Morddrohungen“, so Wilde.
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Auch nehme er beim Fotografieren immer Rücksicht. „Ich machte die Fotos während der Fahrt. Als ich mal ein etwas aufwendigeres Bild vorbereitet habe, habe ich das extra um 3 Uhr nachts ganz leise gemacht, damit ich den Fahrstuhl nicht blockiere“, so Wilde. Er bekomme sogar von einigen der Eigentümer positives Feedback für seine Posts bei Instagram. „Viele haben mir auch gesagt, dass das Verbot absurd ist“, so Wilde.
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Ohnehin seien die Werke nicht kommerziell veranlagt. „Ich bekomme da kein Geld dafür, will nur um Unterstützung für die Ukraine werben und die Welt daran erinnern, das der Krieg nicht vorbei ist“, sagt der Influencer. Er poste auch Hinweise zu ukrainischen Unternehmen, die unter dem russischen Angriffskrieg leiden. Aber auch damit verdiene er kein Geld. Stattdessen helfe er Spendenkampagnen und Petitionen zu unterstützen.
Ukrainerinnen verstehen das Verbot nicht
Der ukrainische Verein Vitsche, der sich in Berlin für die ukrainische Kultur starkmacht, kritisiert deshalb die Entscheidung. „Frank Wilde ist einer unserer engsten Unterstützer“, sagt Krista-Marija Läbe, Sprecherin von Vitsche. „Mit seinen Posts unterstützt er ukrainische NGOs, Modelabels und Events.“ Die Entscheidung sei fatal und wenig solidarisch mit ukrainischen Menschen, denen Frank Wilde ein Lichtblick im Leben während des Angriffskrieges sei.
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Eine weitere Ukrainerin auf Twitter kritisiert auch direkt die Immobilienwirte. „Wenn ihm untersagt wird, seine Unterstützung für ein überfallenes Land auf diese Weise zum Ausdruck zu bringen, sagt das sehr viel über die Hausverwaltung aus.“ Die Hausverwaltung war für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen.