Coronavirus

Hausärzte haben nicht genug Schutzkleidung

Brillen, Masken und Kittel sind wichtig für eine richtige Behandlung möglicher Corona-Fälle.

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Noch fehlt in vielen Praxen die nötige Schutzkleidung.
Noch fehlt in vielen Praxen die nötige Schutzkleidung.

Einigen Hausärzten der Stadt fehlt noch Schutzkleidung, um mögliche Corona-Fälle richtig behandeln zu können. Sie müssen Patienten deswegen wegschicken. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin hat zwar Brillen, Schutzkittel und Masken in hohem Maß angefordert. Diese sind aber noch nicht überall eingetroffen. Im Krisenfall ist der Senat zuständig.

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„Senat und Gesundheitsämter sollen für Nachschub sorgen“

„Wenn ein Verdachtsfall zu uns kommt, schicken wir ihn in die sechs Teststellen“, sagt eine Arzthelferin der Praxis von Mirko Enge und Robert Klose in Pankow. „Wir warten auf die Schutzkleidung“, meint sie. Auch eine andere Pankower Ärztin muss sich gedulden, bis Brillen und Masken eintreffen. Auch sie schickt Patienten weiter. „Die Gesundheitsämter sollten die Verteilung schnell in die Hand nehmen“, sagt sie wütend.

Im Ärztehaus Kladow wartet man nicht, sondern bestellt die Schutzkleidung auf eigene Faust und hofft auf die Rückerstattung der Kosten. „Jeden Tag kommt hier etwas an“, sagt ein Angestellter. Roland Stahl von der Kassenärtzlichen Bundesvereinigung erklärt die Zuständigkeit: „Jeder Hausarzt sollte für einen Grundbestand an Schutzkleidung selbst sorgen. Doch im Fall, wie wir ihn jetzt haben, wird das nicht reichen. Senat und die Gesundheitsämter sollen für Nachschub sorgen.“

Warnung vor Panik

Nach KURIER-Informationen passiert das auch. Von der Senatsgesundheitsverwaltung gab es am Freitag dazu aber keine Stellungnahme. Die Kassenärztliche Vereinigung warnt hingegen, ohne Absprache zu den sechs Abklärungsstellen zu gehen: Infizierte könnten Nicht-Infizierte anstecken.

Der Tipp, den Ärzte im Verdachtsfall geben: Zuhause bleiben und den Hausarzt und die Gesundsheitsbehörden über die Hotline des Senats informieren (030 90282828). Wolfgang Albers, gesundheitspolitischer Sprecher der Linken, warnt vor Panik. „Wir handeln jetzt vorsorglich. Die Lage ist nicht akut“, sagt er.