Das „Tropical Islands“ ist ein Ferien-Paradies, doch nun gerät die Institution ins Kreuzfeuer der Tierschützer.
Das „Tropical Islands“ ist ein Ferien-Paradies, doch nun gerät die Institution ins Kreuzfeuer der Tierschützer. Foto: imago/Bernhard Classen

Eigentlich steht das „Tropical Islands“ in Brandenburg für Erholung, Freude, Familien-Spaß. Doch jetzt gehen Tierschützer gegen die  Freizeit-Institution auf die Barrikaden. Der Grund: In einem privaten Post auf einer Facebook-Seite äußerte sich Bernd G., der Chef-Gärtner des „Tropical Islands“  - und gab an, 28 Katzen erschossen zu haben. In einer Stellungnahme heißt es, G. sei inzwischen freigestellt.

Die Betreiber der Seite „Bürgerinitiative Pro Fuchs Hessen“ veröffentlichte auf der Seite bereits am 16. August einen Beitrag  – geteilt wurde ein Artikel, der thematisiert, dass Jagdverbände Kritik an freilaufenden Katzen äußern. Bernd G., Chef-Gärtner im „Tropical Islands“, meldet sich per Kommentar zu Wort. „Katzen als sogenannte ,Freigänger‘ herumlaufen zu lassen ist einfach nur unverantwortlich“, schreibt er. Die Tiere seien „in der Natur- und Kulturlandschaft die absolute Pest“. Katzenhalter, die ihre Katzen nach draußen lassen, seien unverantwortliche Egoisten. „Katzen haben in unserer Naturlandschaft absolut nichts verloren!“

Er schließt mit den Worten, die Tierschützer auf die Barrikaden bringen: „… dieses Jahr habe ich schon 28 Katzen umgesiedelt – in den Katzenhimmel.“ Der streitbare Kommentar wurde inzwischen gelöscht. Trotzdem meldeten sich mehrere Facebook-Nutzer beim „Tropical Islands“. „Ihr Angestellter, Herr Bernd G., hat sich auf Facebook auf der Seite ,Bürgerinitiative Pro Fuchs Hessen‘ damit gerühmt, Katzen zu erschießen“, schreibt eine Nutzerin auf Facebook. „Dies sollte Ihnen und jedem sonst, der ihn direkt oder indirekt durch einen Besuch von Tropical Islands finanziell oder anderweitig unterstützt, bekannt sein.“ Ein anderer postet: „Wir werden nicht mehr zu Ihren Gästen zählen, solange dieser Herr auf Ihrer Gehaltsliste steht.“

Tropical Island bedauert Vorfall sehr

G. kümmert sich seit rund 15 Jahren mit einem Team um die Pflanzenwelt des „Tropical Islands“, wird auf der Website zitiert. „Wir Gärtner kümmern uns, mit unseren grünen Daumen sowie unserer Liebe zur Natur, um alle Pflanzen und Tiere des Tropical Islands“, heißt es. Auf einer Tourismus-Seite im Netz ist G. als Jäger gelistet. „Bernd G., leidenschaftlicher Jäger, schon lange bevor er zum Forststudium aufbrach, wird Sie gern mit den Jagdmöglichkeiten der Gegend vertraut machen.“ Ein Angebot für alle, die „Jagd und Erholung im Spreeparadies kombinieren möchten.“

Das „Tropical Islands“ hat sich inzwischen zu den Vorwürfen geäußert. „Die Geschäftsführung des Tropical Islands distanziert sich auf das Äußerste von dem veröffentlichtem Post dieser Führungskraft. Dessen Inhalte und die Art der Formulierung basieren einzig auf seiner persönlichen Ansicht und spiegeln keinesfalls die ethischen und moralischen Grundsätze des Tropical Islands wider. Wir bedauern sehr, dass unser Mitarbeiter seine Meinung in dieser Art und Weise kundtut.“

Man werde den Fall „sehr sorgfältig prüfen, sämtliche Aspekte eingehend besprechen und juristisch beleuchten. Vorübergehend und bis zur finalen Klärung ist dieser Mitarbeiter, auch zu seinem privaten Schutz, von der Arbeit freigestellt. Die abschließenden Entscheidungen sind dann aber firmeninterne Angelegenheiten und wir werden diese keinesfalls veröffentlichen oder in sozialen Netzwerken zur Diskussion freigeben.“

Die Redaktion sorgt für positive Resonanz - das Unternehmen gehe den richtigen Schritt und könne nichts für solche Äußerungen, heißt es im Netz. Manche unterstützen  G. sogar - denn laut Paragraph 23 des Bundesjagdgesetz dürfen Jäger zum Schutz von Wildtieren auch streunende Katzen erschießen. Als streunend gelten Katzen, die im Jagdbezirk in einer Entfernung von mehr als 200 Meter vom nächsten Haus angetroffen werden, heißt es etwa Jagd-Gesetz von Brandenburg.

Auf KURIER-Nachfrage bestätigt das „Tropical Islands“ die Vorwürfe. Man sei „bestürzt“. „Ob es sich bei den vorliegenden Äußerungen Herrn G.s um Tatsachen oder einen unbedachten, geschmacklosen Scherz handelt, wird derzeit intern geprüft“, teilt ein Sprecher mit. Dem ersten Statement habe man aktuell nichts hinzuzufügen.