Gefährliche Liebschaft
Es werden immer mehr! Haben Sie die Gottesanbeterin auch schon in Ihrem Garten entdeckt?
Der Klimawandel sorgt dafür, dass sich die Gottesanbeterin in unserer Region ausbreitet. JETZT ist die beste Zeit, sie zu beobachten. Und darum endet Sex für die Männchen oft tödlich.

Sie hat es gern warm und trocken: Die ursprünglich aus Afrika stammende Gottesanbeterin breitet sich in Berlin und Brandenburg weiter aus. Vor allem im südlicheren Brandenburg werden die Funde immer häufiger, wie die Heinz Sielmann Stiftung mitteilte. Sie betreut Naturlandschaften in Brandenburg.
Warme Sommer begünstigen die Ausbreitung der Gottesanbeterin
Die warmen Sommer der vergangenen Jahre hätten die Ausbreitung der Fangschrecke begünstigt. Nach Angaben des Naturschutzverbandes Nabu verhilft der Klimawandel dem wärmeliebenden Insekt, sich von milden Regionen weiter nach Norden auszubreiten. Die Funde würden auch in Brandenburg immer mehr zunehmen, sagt Nabu-Insektenexperte Julian Heiermann.
Lesen Sie auch: Demente Rentnerin (73) klaut für 11 Euro – Polizisten brechen ihr den Arm: Jetzt kriegt sie 3 Millionen Schmerzensgeld! >>
Meistgelesen
Forscher finden DAS heraus
Studie enthüllt: Wer in diesem Alter in Rente geht, stirbt früher
Blick in die Sterne
Horoskop fürs Wochenende: 23. und 24. September 2023 – für alle Sternzeichen
Chef gegen Assistenten
Trainer-Zoff vorm Spiel in Kiel bei Hertha BSC: Es geht um Dardai
Stromfresser oder nicht?
Wie teuer ist es wirklich, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt?
Anzeige gegen Produktion
Walentina enthüllt Gewalt im „Sommerhaus“: „ER gesteht eine Straftat“
Vor allem im südlicheren Brandenburg werden die Funde immer häufiger. So ergaben der Stiftung zufolge Zählungen rund um den Naturpark Niederlausitzer Landrücken 472 Funde zwischen 2018 und 2020. Vor allem in Gärten von Ortschaften, auf Brachen sowie in Randbereichen der Bergbaufolgelandschaft war die Gottesanbeterin zu finden. Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen und Trockenheit fördert der Stiftung zufolge ihre Wanderung in den Nordosten.
Ursprünglich kommt die Gottesanbeterin aus Afrika
Die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) faltet ihre Fangarme, als ob sie beten wollte - so kam die Fangschrecke zu ihrem Namen. Sie ernährt sich vor allem von Insekten und Spinnen. Ursprünglich in Afrika zu Hause, ist sie seit gut zwanzig Jahren auch in Berlin und Brandenburg zu finden.

Weibchen frisst Männchen bei der Paarung
Bekannt ist die Art auch für ihr außergewöhnliches Paarungsverhalten. Gelegentlich kostet die Fortpflanzung dem Männchen im wahrsten Sinne den Kopf: das Weibchen verspeist diesen während oder nach der Paarung und häufig auch den Rest des Männchens. Wenn das Weibchen gut genährt sei, gebe es beste Startmöglichkeiten für den Nachwuchs, erklärte Nabu-Experte Heiermann das Prozedere. Liebe geht eben durch den Magen. Weibchen, die ihren Partner verspeisen, legen mehr Eier als friedlicheren Kolleginnen.
Die Gottesanbeterin ist bei der Nahrungsauswahl nicht pingelig. Gottesanbeterinnen fressen alles, was sich bewegt: Ihre eigenen Artgenossen, andere Insekten, aber auch Eidechsen, Frösche und kleine Säugetiere. Mit ihren Fangarmen packt sie blitzschnell zu. Ihre Fangarme haben Widerhaken, so dass es für die Beute kein Entkommen gibt.
Lesen Sie auch: Muss das Handy wirklich immer mit aufs Klo? DAS müssen Sie über Mediensucht wissen >>
Im August und September sind die markanten Fangschrecken ausgewachsen und dann auch am besten zu sehen. Mit ihrem dreieckigen Kopf, den gefalteten Fangarmen und ihrer Größe von bis zu 7,5 Zentimeter Länge seien sie dann unverwechselbar, erklärte Ralf Donat, Projektleiter der Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen. Aber auch im Oktober könne das bräunlich gefärbte Insekt auf warmen Flächen entdeckt werden - unter anderem an Hauswand oder Terrasse. Ein langes Leben hat aber auch das kannibalische Weibchen nicht: Nach der Eiablage gegen Ende Oktober sterben die erwachsenen Tiere.
Die relativ großen Insekten bewegen sich nur sehr langsam in einer für Lauerjäger typischen Art wackelig fort. Und werden daher oft übersehen. Auch haben Gottesanbeterinnen keinen Fluchtreflex auf, werden sie aufgeschreckt, legen sie einen schwerfälligen Flug von circa zehn Metern zurück.
In Deutschland, der Schweiz und Österreich wird die Gottesanbeterin nach Nabu-Angaben als bedrohte Art geführt. Das könnte sich aber in absehbarer Zeit ändern, denn sie besiedelt immer mehr Orte.