Große Langfinger-Bilanz: Berlin ist die Hauptstadt der Autodiebe
Bei den Keiminellen sind besonders SUVs und Modelle von Toyota beliebt.

Berlin ist weiterhin der Hotspot der Autodiebstähle. 2019 fand mehr als jeder fünfte Diebstahl eines kaskoversicherten Autos bundesweit in Berlin statt. Das geht aus Zahlen hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlichte. 3,3 von 1000 kaskoversicherten Autos wurden dort gestohlen. Das war mit großem Abstand die höchste Diebstahlrate aller Bundesländer und Großstädte. In Hamburg lag sie bei 1,4, in Brandenburg bei 1,1.
3130 kaskoversicherte Pkw wurden im vergangenen Jahr in der Hauptstadt gestohlen, knapp neun Prozent mehr als 2018. In Bayern und Baden-Württemberg waren es zusammengerechnet nicht einmal halb so viele Autos wie in der Hauptstadt. In ganz Deutschland lag die Zahl bei 14 229.
Weil vom GDV nur Autos mit einer Versicherung gegen Diebstahl erfasst werden, liegen die tatsächlichen Zahlen der Polizei etwas höher. Die Verhältnisse zwischen den Städten und Bundesländern sind aber gleich.
In Berlin und den östlichen Bundesländer werden schon lange viel mehr Autos gestohlen als im Süden und Westen Deutschlands, weil «ein schneller Transport in die im Osten Europas gelegenen Absatzmärkte möglich ist», so das Bundeskriminalamt (BKA) in einer Erklärung vom vergangenen Jahr. Der KfZ-Diebstahl wird laut Polizei von spezialisierten Banden aus Osteuropa dominiert.
Bei den Dieben waren der GDV-Auswertung zufolge besonders SUVs und Modelle von Toyota beliebt. Unter den zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen waren sechs SUVs und fünf Toyotas. Die Banden stahlen weniger Neuwagen und dafür mehr Autos, die zwischen zwei und drei Jahren alt waren. Das könnte an den schlüssellosen Sicherungssystemen liegen, so der GDV. Bei etwas älteren Modellen lasse sich diese auf Funkchips basierende Technik noch relativ einfach aushebeln.