Ein Balkonkraftwerk: Wer sich als Mieter so etwas zulegt, bekommt 500 Euro dazu.
Ein Balkonkraftwerk: Wer sich als Mieter so etwas zulegt, bekommt 500 Euro dazu. Stefan Sauer/dpa

Die Abschläge für die Stromrechnung lassen Berliner Mieter schaudern. Deshalb fördert der Senat jetzt, wenn sie ihren Strom selber herstellen. Für sogenannte „Balkonkraftwerke“ gibt es jeweils 500 Euro Förderung. Von Freitagvormittag an können Anträge für den Zuschuss für private Photovoltaik-Module gestellt werden. Der dafür vorgesehene Topf von sieben Millionen Euro reicht für 14.000 Stecker-Solargeräte.

Antragsberechtigt sind nur Mieter mit Erstwohnsitz in Berlin. Bei der Antragstellung darf das Gerät noch nicht bestellt oder gekauft worden sein. Geld gibt es erst, wenn die Rechnungen vorgelegt werden.

Anträge können vom 10. Februar an gestellt werden

Die Anträge sollen online gestellt werden auf der Website der IBB Business Team GmbH, die sich im Auftrag Berlins und der Investitionsbank Berlin (IBB) um Förderprogramme kümmert.  

Die Wirtschaftsverwaltung rät Interessenten zu prüfen, ob ihr Balkon günstig zur Sonne ausgerichtet und nicht verschattet ist, und d ob sich das Gerät sicher befestigen lässt. Voraussetzung ist außerdem das Einverständnis des Vermieters.

Außerdem muss das Steckersolargerät über einen Wechselrichter an einen geeigneten Stromkreis angeschlossen werden. Wie und ob das geht, können Elektriker oder der Wohnungseigentümer sagen. Der Wechselrichter ist notwendig, weil die Solaranlage Gleichstrom produziert, im Netz aber Wechselstrom anliegt.

Förderung für Anlagen mit bis zu 600 Watt

Grundsätzlich muss die Solaranlage, die mit einem Modul bis zu 300, mit zwei Modulen 600 Watt leistet, durch Fachleute installiert werden. Größere Anlagen werden nicht gefördert.

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Bei Preise für derlei Anlagen liegen zwischen 1000 und 2500 Euro, im Schnitt sollen sie sich laut Wirtschaftsverwaltung nach sieben Jahren amortisiert haben. Der Strom reiche rechnerisch, um beispielsweise ein Jahr lang den Kühlschrank zu betreiben. 

Anschluss und Inbetriebnahme des Steckersolargerätes sollten eine Woche nach der Anmeldung bei „Stromnetz Berlin“ erfolgen. Angemeldet werden muss das Gerät außerdem bei der Bundesnetzagentur, und wer eine Förderung erhält muss bestätigen, dass der Wohnungseigentümer beziehungsweise die Hausverwaltung mit dem Anbau einverstanden sind.

Hofft auf Sonnenstrom von vielen Mieter-Balkonen: Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos, für SPD)
Hofft auf Sonnenstrom von vielen Mieter-Balkonen: Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos, für SPD) Annette Riedl/dpa

Senat will insgesamt 25 Prozent Sonnenstrom für Berlin erreichen

„Berlin will einen Solarstromteil von 25 Prozent erreichen. Deshalb treiben wir die Solarwende gemeinsam mit den Mietern in Berlin voran“, sagte Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) am Donnerstag. Die Förderung der Balkonkraftwerke sei ein weiterer Schritt Richtung Klimaneutralität in Berlin. „Der produzierte Strom fließt in den eigenen Stromkreislauf und reduziert so die eigenen Energiekosten.“