Wie in alten Zeiten: Ex-Puhdy Dieter „Maschine“ Birr lässt es wieder mit neuern Songs krachen.
Wie in alten Zeiten: Ex-Puhdy Dieter „Maschine“ Birr lässt es wieder mit neuern Songs krachen. imago-images/Ben Kriemann

Die Arbeiten zu seinem neuen Album laufen auf Hochtouren. Dieter „Maschine“ Birr (78) ist wieder da und rockt mächtig los! Einen Vorgeschmack auf das Werk des einstigen Puhdys-Frontmannes gibt es jetzt schon zu hören und im KURIER auch als Video zu sehen – den Hit „Gloria“! Kein Liebeslied an eine Frau, sondern ein Song gegen den Hass.

Nix da mit Rockerrente! Wenn Maschine sich beim KURIER meldet, weiß man sofort: Der Ex-Puhdy war im Studio wieder emsig tätig und hat etwas Neues am Start. Wie sein Song „Gloria“, der jetzt als Single erscheint.

„Gloria“ damit meint er keinen Frauennamen, sondern den Lobgesang aus der christlichen Liturgie. Eine Art Hymne gegen den Hass, wie Birr erklärt. Dabei kommt man beim Zuhören auf ganz andere Gedanken. So singt Birr im Refrain: „Gloria, Gloria, meine Welt braucht keinen Zorn, ich bin nicht zum Krieger geboren.“ Oder: „Friedensträume sterben nie.“ Spielt da Maschine nicht doch auch auf den Ukraine-Krieg an?

In einem Tonstudio nahe des Orankesees hat Dieter „Maschine“ Birr seine neuen Songs aufgenommen.
In einem Tonstudio nahe des Orankesees hat Dieter „Maschine“ Birr seine neuen Songs aufgenommen. Benjamin Pritzkuleit

„Nein, das Lied habe ich bereits davor geschrieben“, sagt Maschine. „Es geht mir viel eher um die Auseinandersetzungen in unserer persönlichen Welt, in der es keinen Zorn und Hass geben muss.“

Maschine: Wir können uns streiten, aber wir müssen uns nicht hassen

Was und wen damit der Ex-Puhdy meint, wird beim weiteren Hören des Liedes deutlich. „Ich bin ein unglaublicher Optimist, ich glaube noch an Menschlichkeit. Auch wenn mir jemand an die Wade pisst und hinter mir Hassparolen schreit“, singt da Maschine. „Verschwörungstheoretiker und Realisten, leben und leben lassen, streiten und nicht hassen.“

Szene aus dem Video „Gloria“: Maschine rockt seinen neuen Song.
Szene aus dem Video „Gloria“: Maschine rockt seinen neuen Song. Timlesscut/Daniel Reinecke

Der Zuhörer versteht sofort: Es geht um die Streitkultur in diesem Land, wie man sie etwa in der Corona-Krise erlebte, wo leider sehr oft Diskussionen im Internet oder öffentliche Debatte mit harten, beleidigten und verletzenden Worten geführt wurden. „Man kann mit Meinungsverschiedenheiten auch anders umgehen“, sagt Birr. „Mehr Rücksicht aufeinander nehmen, leben und leben lassen und nicht hassen. So, wie ich es in dem Lied auch singe.“

So mancher Puhdys-Fan könnte dabei auch an den vergangenen Streit der 2016 aufgelösten Kultband um die Songrechte denken. Ohne darauf einzugehen, sagt Maschine: „Streiten ist ja nichts Schlimmes, aber deshalb hasst man ja nicht jemanden.“

Maschine und sein Hit „Gloria“: Hier geht es zur KURIER-Videopremiere

Der Song zu dem Video wurde vor einer Woche gedreht. Da sieht man Maschine, wie er ganz nach Rocker-manier seinen Gitarrenkoffer packt und zur späten Stunde mit einem Ami-Pickup durch den Osten Berlins zum Konzert düst, wo in einem Klub seine Fans schon auf ihn warten. Die Premiere des Videos mit dem Hit „Gloria“ gibt es im KURIER zu sehen: Am 29. Juli um 18 Uhr geht es los.

Das neue Maschine-Album wird am 30. Dezember erscheinen. „Große Herzen“ wird es heißen. Den Titelsong gab es bereits schon auf dem Puhdys-Weihnachtsalbum „Dezembernächte“ (2006). „Das Lied habe ich als Ballade neu aufgenommen, um den Menschen zu danken, die anderen helfen, wie etwa den Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern in der Corona-Krise. Und auch all denen, die ohne zu zögern hilfsbereit sind und zupacken, wenn es nötig ist“, sagt Birr.

„Große Herzen“ wird als Doppelalbum erscheinen. „Auf der ersten Scheibe sind mit Ausnahme des Titelsongs neue Lieder zu hören“, verrät Birr. Dazu gehört auch sein Corona-Song „Bessere Tage“, der bereits vergangenes Jahr als Single erschien. Ein weiterer neuer Song ist das traurige Lied „Sternenkinder“, in dem es um ein junges Paar geht, das sich so sehr auf sein künftiges Baby freut – aber das kommt tot zur Welt.

Auf der zweiten Scheibe des neuen Albums befinden sich Coverversionen, die es auf kein Puhdys- oder Maschine-Album geschafft haben, verrät Birr. Etwa den Karat-Titel „Magisches Licht“ oder den Milva-Song „Zusammenleben“, die er bereits 1990 aufgenommen hatte.