Hunderte tote Fische schwimmen auf der Oder.
Hunderte tote Fische schwimmen auf der Oder. Imago/Chris Emil Janßen

Gruseliges Massensterben in der Oder: Seit Tagen beobachteten Angler in Frankfurt (Oder) hunderte tote Fische, die an der Oberfläche des Flusses vorbeitreiben. Sie alarmierten als erste die Wasserschutzpolizei. Im Zusammenhang mit diesem Fischsterben verdichten sich inzwischen die Hinweise auf hochgiftige Stoffe im Wasser des Flusses.

Einem Bericht des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) vom Donnerstag zufolge stellten Mitarbeiter des Landeslabors Berlin-Brandenburg in Wasserproben Quecksilber in hoher Konzentration fest. Indes weitete sich das Fischsterben weiter nach Norden aus. Die brandenburgischen Landkreise Uckermark und Barnim warnten vor Kontakt mit dem Wasser der Oder, solange die Ursachen unklar seien.

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Dem RBB-Bericht zufolge ist noch nicht geklärt, ob das Quecksilber die Ursache für das Fischsterben ist. Allerdings sollen die gemessenen Werte der Substanz so hoch gewesen sein, dass das Testergebnis nicht darstellbar sei und die Testung wiederholt werden müsse.

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Bei Sonnenaufgang entdeckten Angler die toten Fische in der Oder.
Bei Sonnenaufgang entdeckten Angler die toten Fische in der Oder. dpa/Patrick Pleul

Polnische Medien berichten von Chemie-Unfall

Was ist passiert? Mehrere polnische Medien berichteten von einem Chemie-Unfall nahe der Stadt Opole, das etwa 380 Kilometer von Frankfurt entfernt liegt. Dort wurden die Umweltbehörden aufmerksam, weil tote Fische in großer Zahl angeschwemmt wurden.

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Bei den folgenden Untersuchungen sei dort den Berichten zufolge Trimethylbenzol im Wasser nachgewiesen worden. Aus der Konzentration habe man ableiten können, dass mehrere hundert Liter des hochgiftigen Lösungsmittels in die Oder geflossen sein müssen, berichtet das Internetportal „Nowa Trybuna Opolska“.

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Polizei: Nicht mir Hunden an die Oder gehen!

Ob das Gift mir Absicht abgelassen wurde oder ob die Verschmutzung Folge eines Unfalls war, ist bisher noch völlig unklar.

Die Polizei in Frankfurt rät Hundehaltern, derzeit nicht mit ihren Tieren an der Oder spazieren zu gehen. Auch der Landkreis Märkisch-Oderland empfahl den Kontakt zu Oderwasser vorsorglich zu meiden. Das gelte für den Verzehr von Fisch, die Nutzung des Wassers zur Bewässerung und für das Schwimmen von Hunden  - zumindest solange keine belastbaren Informationen über die Ursachen, die Konzentration an den unterschiedlichen Flussabschnitten und mögliche Gefahren bekannt ist.