„Es war leicht“

Giffeys Fake-Videotelefonat: Hinter dem falschen Klitschko steckten angeblich richtige Komiker

Laut dem ARD-Magazin „Kontraste“ hat man dort mit den Urhebern des Fake-Telefonats gesprochen.

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Das Fake Videotelefonat zwischen einem vorgeblichen Vitali Klitschko mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).
Das Fake Videotelefonat zwischen einem vorgeblichen Vitali Klitschko mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).dpa/Senatskanzlei Berlin

Stecken russische Komiker hinter dem Fake-Videotelefonaten mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am vergangenen Freitag? Das ARD-Magazin „Kontraste“ berichte, dass ein russisches Komiker-Duo genau das behauptet. „Ich will nicht verraten, wie wir es angestellt haben, aber es war leicht“, sagte danach Alexej Stoljarow vom Comedy-Duo „Vovan und Lexus“ gegenüber dem Magazin. Allerdings lässt sich die Behauptung des Künstlers nicht unabhängig überprüfen.

Am vergangenen Freitag hatte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey per Video mit einer Person gesprochen, die zwar wie Klitschko aussah, aber nicht Klitschko war. Das Gespräch endete dann vorzeitig, als wegen verschiedener Fragen Zweifel an der Identität von Giffeys Gesprächspartners gekommen waren.

Auch die Bürgermeister von Wien, Madrid, Budapest und Warschau waren ähnlich hereingelegt wurden.

Kein Auftrag vom Geheimdienst

Details zur Frage, wie das russische Komiker-Duo den falschen Klitschko erschaffen haben will, nannte Stoljarow laut „Kontraste“ nicht. Ein politisches Motiv bestritt er demnach. Das Duo arbeite auch nicht im Auftrag russischer Geheimdienste.

Offen ist neben dem Motiv, um welche technische Art der Manipulation es sich handelte. Die Berliner Senatskanzlei hatte zunächst mitgeteilt, allem Anschein nach habe es sich um ein Deep Fake gehandelt. Dabei geht es um einen Medieninhalt, der mit Techniken künstlicher Intelligenz (KI) manipuliert wurde.

Komiker wollen Gesprächsausschnitte veröffentlichen

Mittlerweile wird nicht ausgeschlossen, dass auch eine andere Manipulationstechnik ohne KI zum Einsatz gekommen sein könnte, bei der Schnipsel bestehender Videos neu zusammengesetzt werden. Stoljarow sagte laut „Kontraste“ dazu: „Ich kann nur sagen, dass es kein Deep Fake war.“

Von Giffeys Fake-Videoanruf liegt laut Senatskanzlei kein Mitschnitt vor, weil das bei vertraulichen Gesprächen nicht üblich sei. Stoljarow kündigte nach „Kontraste“-Angaben an, ab Donnerstag Videoaufzeichnungen aus allen Gesprächen auf einem russischen Portal zu veröffentlichen.