Gibt es keine Hoffnung mehr? Polizei hat Suche nach vermisstem Nick Frischke in Südafrika eingestellt
Keine neuen Spuren: Auch der Prozess gegen fünf Männer, die den Deutschen überfallen und ausgeraubt haben sollen, brachte keine Hinweise. „Wir waren es nicht“, sagt nun einer der Männer.

Seit fast drei Wochen bangen Familie und Freunde um Nick Frischke. Der 23-Jährige aus Döbern (Brandenburg) wird nun bereits seit fast drei Wochen in Südafrika vermisst. Seine Angehörigen hoffen auf ein Lebenszeichen. Doch die Chance, dass der junge Mann gefunden wird, schwindet von Tag zu Tag. Denn die Polizei in Kapstadt hat jetzt die Suche nach dem Vermissten vorerst eingestellt.
Seit Mitte Februar versuchen die Behörden mit mehreren Teams den vermissten Brandenburger zu finden. Sie durchkämmten vor allem das Gebiet um den Karbonkelberg in Hout Bay bei Kapstadt, wo Nick Frischke offenbar zuletzt gesehen wurde. Sogar Drohnen waren im Einsatz. Laut Medienberichten hat die Polizei nun die Aktionen für beendet erklärt. Die Suche am vergangenen Wochenende, bei der die Polizei auch von einer Wandergruppe und Anwohnern unterstützt wurde, hätte keine neuen Anhaltspunkte ergeben.
Ein Sprecher des South African Police Service (SAPS) sagte dem südafrikanischen Medienportal „news24“: „Offizielle Suchteams haben sich vom Berg zurückgezogen. Sobald neue Informationen ans Licht kommen, werden SAPS-Mitglieder mit Unterstützung anderer Akteure die Suche wieder aufnehmen. Das Verschwinden von Nick Frischke wird immer noch untersucht, und er gilt weiterhin als vermisst.“

Nick Frischke ist nach Angaben der Polizei am 6. Februar in das Land am Südzipfel Afrikas eingereist und hat in einer Airbnb-Unterkunft im Vorort Pinelands gewohnt. Zwei Wochen wollte er bleiben. Seit dem 15. Februar gilt der Deutsche als vermisst.
In sozialen Medien kursierte ein von einer Sicherheitskamera aufgenommenes Foto, das den Mann am 15. Februar in Sportkleidung auf dem Weg zu einem Wanderpfad am Fuße des Karbonkelbergs zeigt. Die Polizei bestätigte, dass Nick Frischke dort von einem Fahrdienst abgesetzt wurde. Ein Uber-Fahrer hatte sich gemeldet und berichtet, den Brandenburger am Fuß des Bergs abgesetzt zu haben.
Seitdem fehlt jede Spur von Frischke. Laut einer Suchanzeige auf der Facebook-Seite für Deutsche in Kapstadt sei er am 16. Februar für einen Surfkurs angemeldet gewesen, dort aber nicht erschienen. Seine Kleidung und Wertgegenstände befanden sich den Angaben zufolge in seinem Zimmer im Gästehaus.
Fünf Männer stehen vor Gericht, die Nick Frischke überfallen haben sollen
Im Zusammenhang mit der Suche nach dem deutschen Touristen wurden fünf Männer verhaftet. Sie werden verdächtigt, Frischke überfallen und ausgeraubt zu haben. Die Männer seien im Besitz von Gegenständen gewesen, die dem Brandenburger gehörten. Am Montag wurden die Verdächtigen erneut einem Richter des Amtsgerichtes von Wynberg in Kapstadt vorgeführt. „Sie sind des Raubüberfalls angeklagt worden“, sagt Eric Ntabazalia von der nationalen Strafverfolgungsbehörde NPA.
Laut eines Berichtes einer ARD-Korrespondentin sei die Anhörung der Männer bei der Gerichtsverhandlung am Montag recht kurz gewesen. Die Angeklagten erklärten lediglich, der Deutsche sei nach dem Überfall weggelaufen. Andere Anwesende der Verhandlung berichten, dass einer der Angeklagten beim Verlassen des Gerichtsaals gesagt hätte: „Wir haben es nicht getan.“
Dabei hatten die Männer bereits in der vergangenen Woche zugegeben, Nick Frischke überfallen und ausgeraubt zu haben. RTL berichtet, dass einer der Angeklagten sogar zugegeben hätte, auf den Deutschen mit einem Messer eingestochen zu haben. Laut Polizei fehlen aber bisher konkrete Beweise.
Die Staatsanwaltschaft hat am Montag mehr Zeit für weitere Ermittlungen erbeten, sagt Ntabazalia. Dazu gehören demnach die Vernehmung von Zeugen, DNA-Analysen sowie eine Auswertung der Handy-Kommunikation der Angeklagten. Am 4. Mai soll es den nächsten Gerichtstermin geben.