Gesundheitssenatorin Kalayci: Schutzmasken sind im Alltag noch nicht Pflicht
Die Gesundheitssenatorin empfiehlt aber, in Bus und Bahn freiwillig eine Schutzmaske zu tragen.

Berlin - Trotz der langsamer ansteigenden Corona-Fallzahlen warnt die Gesundheitssenatorin davor, nachzulassen. Die Entwicklung sei noch kein Grund zur Entwarnung. Der Höhepunkt der Pandemie sei in der Hauptstadt noch nicht erreicht, so die SPD-Politikerin Dilek Kalayci. Die Sterblichkeit der Infizierten sei im Durchschnitt von 0,9 auf 1,5 Prozent gestiegen.
Kalayci äußerte sich am Montag zur aktuellen Lage im Gesundheitsausschuss: Man schaue darauf, wie schnell die Fallzahlen sich verdoppelten, sagte sie. Diese Zeit habe sich auf zehn Tage verlängert. Das sei eine gute Entwicklung. Zu sehen sei aber auch, dass das momentan noch relativ niedrige Durchschnittsalter der Infizierten von derzeit 41 Jahren ansteige. Bisher sind in Berlin mehr als 3680 Coronavirus-Infektionen nachgewiesen. Es gibt 26 Todesfälle.
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Eine von der AfD ins Spiel gebrachte Maskenpflicht lehnte der Ausschuss vorerst ab. Er empfahl aber, in Bus oder Bahn freiwillig eine Maske zu tragen.
Und das Virus bleibt für die Pflegeheime besonders gefährlich: In Pflegeheimen sind bisher 73 Coronavirus-Infektionen nachgewiesen worden, vier Menschen sind gestorben. Auch sind hier 25 Mitarbeiter positiv getestet worden. Insgesamt sind bisher elf Berliner Einrichtungen vom Coronavirus betroffen. Es werde aktuell ein Konzept für mögliche Notpflege-Unterbringung erstellt.
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Krankenhäuser sind laut Kalayci mit über 2000 Intensivbetten gut aufgestellt
Von den zwei Millionen Schutzmasken, die am Wochenende in Berlin angekommen sind, soll aus diesem Grund etwa ein Viertel der Altenpflege zugute kommen. 500.000 Stück Mund-Nasen-Schutz gingen in diesen Bereich. Die Masken seien für Polizisten weniger geeignet.
Generell sei trotz der Lieferung von nennenswertem Umfang nicht der Gesamtbedarf an Ausrüstung gedeckt. Bund und Länder sind bei der Beschaffung in der gleichen Situation.
Die Kliniken sind laut der Senatorin angehalten, leere Betten für die erwartete Zunahme von Covid-19-Patienten zu schaffen. Die Krankenhäuser haben ihre Kapazitäten von gut 1000 auf 2200 Betten erhöht. Davon hätten 1800 Beatmungsmöglichkeiten.