Geplatzter Aquadom wird zum Puzzle: Über 500 Bruchstücke werden eingelagert, damit sie später zusammengesetzt werden
In einem Brandenburger Depot wollen Experten anhand der Teile klären, wie es zu der Katastrophe kommen konnte.

Knapp zwei Monate nach dem Platzen des Großaquariums im Berliner Radisson Hotel ist man noch immer an der Schadensbeseitigung zu Gange. Vor allem das Sichern der Splitter nimmt viel Zeit in Anspruch. Denn die über 500 Bruchstücke werden noch gebraucht.
Lesen Sie auch: Brandenburger Tor, Fernsehturm, Alte Försterei: So skurril wird im im Netz über Berlins Wahrzeichen hergezogen >>
Die Hotel-Lobby, in dem der Aquadom im Dezember „explodierte“, soll nach Angaben des Gebäudeeigentümers voraussichtlich in den nächsten Tagen freigeräumt sein. Fast alle 500 Acrylbruchstücke seien in den vergangenen Wochen dokumentiert, kartographiert und in der Heiligegeistgasse auf Paletten zwischengelagert worden, teilte Fabian Hellbusch, Sprecher des Gebäudeeigentümers mit. Große Teile, die sich noch in der Lobby befänden, würden derzeit zerschnitten und zur Zwischenlagerung ins Freie transportiert.
Seit einigen Tagen würden Bruchstücke schon nach und nach aus Berlin abtransportiert. „Wir sind zuversichtlich, die Heiligegeistgasse Mitte März weitgehend freigeräumt zu bekommen“, sagt Hellbusch. Mit der Öffnung der Passage würden grundsätzlich auch erste Öffnungen von nicht so stark betroffenen Läden möglich, hieß es. „Unser Ziel ist die baldmöglichste Teilinbetriebnahme einzelner Läden in Abhängigkeit von behördlichen Genehmigungen.“ Auch beim DDR-Museum arbeite man auf einen frühestmöglichen Termin für die Wiederöffnung hin.

Der Abtransport der Bruchstücke aus dem Quartier sei logistisch aufwendig, schilderte der Sprecher. Die Teile würden per Lkw in eine Lagerhalle nach Brandenburg gebracht, wo sie weiter von Experten begutachtet würden und wo die Ermittlungen zur Ursache weitergingen. „Dafür werden die Bruchstücke in der Lagerhalle gemäß der vorgenommenen Kartographierung so zusammengelegt, dass sich aus dem Gesamtbild möglicherweise neue beziehungsweise weitere Rückschlüsse auf die Unglücksursache ziehen lassen.“
Am 16. Dezember 2022 war das 16 Meter hohe Aquarium geplatzt. Die mehrere Zentimeter dicken Acrylelemente des äußeren Zylinders stürzten in die Lobby. Etwa eine Million Liter Wasser ergossen sich unter anderem in die Hotellobby und auf die Straße. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Fast alle der 1500 Fische in dem Becken starben. Es entstand erheblicher Schaden, mehrere Läden in dem Gebäudeteil des DomAquarée sind betroffen.