Patricia Schlesinger wurde als Intendantin des RBB fristlos entlassen. Inzwischen ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft (Archivfoto). 
Patricia Schlesinger wurde als Intendantin des RBB fristlos entlassen. Inzwischen ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft (Archivfoto).  dpa/Paul Zinken 

In den laufenden Ermittlungen zur RBB-Krise rund um Filzvorwürfe hat die Generalstaatsanwaltschaft Berlin Räume des öffentlich-rechtlichen Senders durchsucht. Man habe sich am Samstagvormittag auf den Bereich der Intendanz am Senderhauptstandort in Berlin beschränkt, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Abend der dpa.  Dabei wurden mehrere Dokumente - insgesamt drei Kartons - beschlagnahmt, wie RBB 24 online den Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, zitierte. Nähere Angaben zum weiteren Verlauf des Verfahrens machte der Sprecher nicht.

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Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt seit einiger Zeit gegen die fristlos entlassene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, ihren Ehemann und Ex-Spiegel-Journalisten Gerhard Spörl und den zurückgetretenen Senderchefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf wegen des Verdachts der Untreue und der Vorteilsannahme. Bis zur Aufklärung der Vorwürfe gilt die Unschuldsvermutung.

Neben den Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft läuft externe Untersuchung

Bei dem Skandal, der den öffentlich-rechtlichen ARD-Sender in eine tiefe Krise gestürzt hat, geht es um fragwürdige Berateraufträge für ein umstrittenes RBB-Bauprojekt, eine kräftige Gehaltserhöhung für Schlesinger, ein fragwürdiges Boni-System für Führungskräfte, die Abrechnung von Essen mit geladenen Gästen in ihrer Privatwohnung auf RBB-Kosten, umstrittene Reisen und Coaching-Aufträge für Schlesingers Ehemann bei der landeseigenen Messe Berlin. Dort war Wolf in Personalunion bis zu seinem dortigen Rücktritt ebenfalls Chefkontrolleur gewesen. Schlesinger und Wolf wiesen die Vorwürfe zurück.

Die Intendanz-Räume des RBB wurden von der Generalstaatsanwaltschaft Berlin durchsucht (Archivfoto). 
Die Intendanz-Räume des RBB wurden von der Generalstaatsanwaltschaft Berlin durchsucht (Archivfoto).  dpa/Carsten Koall

Es läuft neben den Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft auch eine externe Untersuchung der Vorwürfe durch eine Anwaltskanzlei. Ergebnisse liegen noch nicht vor.