Der ukrainisch Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte am Sonntag nach Deutschland kommen.
Der ukrainisch Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte am Sonntag nach Deutschland kommen. ves Herman/Pool Reuters/AP/dpa

Mysteriöse Sperrungen, geheime Sicherheitsmaßnahmen und Zugangsverbote - Berlin macht sich vermutlich für einen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj klar.

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Die Polizei hat am Sonntag für Teile des Zentrums von Berlin deutlich verstärkte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Mit einer sogenannten Allgemeinverfügung wurden für die Zeit von 5 bis 18 Uhr umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrssperrungen angekündigt. Betroffen ist vor allem das Regierungsviertel.

Boote dürfen nicht auf der Spree fahren

Selbst die Spree darf während dieser Zeit auf Höhe der Bundeskanzleramtes nicht mit Booten befahren werden! Anwohner der betroffenen zwei Bereiche um Kanzleramt und Bundespräsidialamt sollen zur Legitimation etwa einen Ausweis dabei haben.

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Offiziell gibt es bisher keine Bestätigung, dass Selenskyj tatsächlich zum ersten Mal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommt. Seitdem die Berliner Polizei vor einer Woche über Details der Planungen für die Visite berichtet hat, wird heftig darüber spekuliert.

Weil Russland Anschläge auf den ukrainischen Präsidenten planen könnte, werden auf den Dächern Berlins auch Scharfschützen postiert.
Weil Russland Anschläge auf den ukrainischen Präsidenten planen könnte, werden auf den Dächern Berlins auch Scharfschützen postiert. Archivbild/Wolfgang Kumm/dpa

Selenskyj soll Karlspreis erhalten

Am Sonntagnachmittag werden Selenskyj und das ukrainische Volk in Aachen mit dem Karlspreis für Verdienste um die Einheit Europas geehrt. Die Laudatio wird Kanzler Olaf Scholz halten - auch dann, wenn Selenskyj nicht selbst dabei sein sollte.

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Der ukrainische Präsident wird am Samstag zudem zu einem Besuch in Italien erwartet. Präsident Sergio Mattarella werde Selenskyj in Rom empfangen, sagte ein italienischer Präsidentensprecher. Erwartet wurde, dass Selenskyj in Rom auch mit Regierungschefin Giorgia Meloni zusammenkommen wird.

Möglicher Besuch folgt auf Eklat um Sicherheitsleck

Um einen möglichen Besuch Selenskyjs hatte es vor kurzem einen Eklat gegeben. Informationen zu dem Hochsicherheitsstaatsbesuch waren zuvor aus der Berliner Polizei an die Öffentlichkeit gedrungen. Die ukrainische Regierung soll darüber extrem verärgert gewesen sein.

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Selenskyj ist ein Hochrisikobesucher wie sonst nur der US-Präsident oder der israelische Premier. Die Berliner Polizei muss dafür extreme Sicherheitsmaßnahmen treffen, Scharfschützen postieren und alle Areale vor dem Besuch gründlich nach möglichen Gefahren absuchen. Auch deshalb sind die strengen Ankündigungen ein eher deutliches Zeichen für einen Besuch des Ukraine-Präsidenten.