Amt warnt

Wegen Blaualgen im Wasser: Hier sollten die Berliner nicht mehr baden!

Massenhaft breiten sich die gefährlichen Bakterien in den Gewässern aus. An fünf Stellen in der Hauptstadt wird der Badespaß gerade besonders getrübt.

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Die Badestelle an der Lieper Bucht: Hier sollte man wegen der Blaualgen nicht ins Wasser gehen.
Die Badestelle an der Lieper Bucht: Hier sollte man wegen der Blaualgen nicht ins Wasser gehen.Bernd Friedel/Imago

Es ist heiß und wir suchen gerade Abkühlung an den vielen Berliner Seen. Doch das Badevergnügen wird derzeit getrübt – im wahrsten Wortsinn. Denn durch die Hitze der vergangenen Tage haben sich die Blaualgen massenhaft ausgebreitet und so manche Hauptstadtgewässer gefährlich grün-blau getrübt. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso), das auch die Qualität der Berliner Gewässer untersucht, schlägt daher jetzt Alarm. An fünf Badestellen in der Stadt sollten die Berliner jetzt lieber nicht planschen.

Intensive Sonneneinstrahlung fördert das enorme Wachstum und die massenhafte Ausbreitung der Blaualgen. Die „Teppiche“, die sie auf der Wasseroberfläche bilden, sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch gefährlich. Denn die Blaualgen sind in Wahrheit keine Algen, sondern Bakterien.

Ihren Namen verdanken sie dem grün-blauen Farbstoff, der in einigen der sogenannten Cyanobakterien enthalten ist. Einige Blaualgen-Arten  produzieren Giftstoffe (Toxine), die sich im Wasser lösen können und für Menschen eine Gesundheitsgefahr darstellen. „Bei empfindlichen Personen kann es zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen kommen“, wenn sie mit den Blaualgen in Berührung kommen, teilt das Lageso mit.

Richtig gefährlich kann es für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kleinkinder und Schwangeren werden. Der Kontakt mit Blaualgen durch Verschlucken und über die Haut kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gliederschmerzen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen und Atemwegserkrankungen auslösen. Werden beim Baden oder Schwimmen in den betroffenen Seen sehr große Mengen von verunreinigtem Wasser verschluckt, kann es zu einer Lähmung von Teilen der Lunge und somit zum Erstickungstod kommen.

So sehen die Blaualgen unterm Mikroskop aus.
So sehen die Blaualgen unterm Mikroskop aus.F. Fox/Blickwinkel/Imago

Blaualgen: Diese Badestellen sollten Berliner jetzt meiden

Daher rät das Lageso wegen „ausgeprägten Algenblüten mit Schlieren- und Teppichbildung sowie erheblich eingeschränkten Sichttiefen“ vom Planschen und Schwimmen an folgenden Badestellen ab:

• Unterhavel/Lieper Bucht (Steglitz-Zehlendorf)

• Unterhavel/Grunewaldturm (Charlottenburg-Wilmersdorf)

• Unterhavel/Kleine Badewiese (Spandau)

• Unterhavel/Breitehorn (Spandau)

• Dahme/Schmöckwitz (Treptow-Köpenick)

Das Lageso warnt weiter, dass das Auftreten von Algenblüten sich wind- und strömungsabhängig innerhalb kurzer Zeit ändern kann. Bedeutet, dass sich die Blaualgen auch an anderen Badestellen ausbreiten können, die jetzt noch nicht betroffen sind.

Blaualgen im See: Das müssen Sie jetzt beachten

Die Berührung der Blaualgen-Teppiche sollte man lieber vermeiden.
Die Berührung der Blaualgen-Teppiche sollte man lieber vermeiden.Schöning/Imago

Um die Gefahr zu bannen, rät das Lageso zu folgenden Verhaltensweisen:

• Baden Sie nicht in trüben Gewässern mit stark verringerter Sichttiefe. Denn die Algen erschweren durch geringe Sichttiefen Rettungsmaßnahmen.

• Meiden Sie Bereiche mit sichtbaren grünen oder blaugrünen Schlieren oder „Teppichen“. Dies gilt insbesondere für Kinder.

• Wechseln Sie die Badebekleidung unmittelbar nach dem Baden und rubbeln Sie sich kräftig mit dem Handtuch ab.

• Duschen Sie, wenn möglich, nach dem Baden und spülen Sie Ihre Badebekleidung aus.

• Wenn nach dem Baden Hautreizungen, Reizungen der Atemwege oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten, suchen Sie vorsorglich einen Arzt auf.