Umweltbundesamt: Gebäude abgerissen, aber keine Genehmigung für den Neubau
In Dahlem wurde ein Labor- und Verwaltungsgebäude abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen. Der ist wegen seines Äußeren sehr umstritten.

Der Entwurf für den Neubau eines Labor- und Verwaltungsgebäudes des Umweltbundesamts (UBA) ist sehr umstritten, jetzt kommt heraus: Das Vorgängergebäude ist abgerissen worden, obwohl noch nicht alle Genehmigungen für das neue Haus an der Straße Unter den Eichen (Berlin-Dahlem) vorliegen. Bei der Vorstellung des Entwurfs im Juni 2021 war das UBA heftig angegriffen worden, weil es einen Neubau will, aber sonst für die Erhaltung von Bestandsbauten eintritt.
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Jetzt antwortete Bau-Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage des Zehlendorfer CDU-Abgeordneten Adrian Grasse: „Für den geplanten Neubau liegen nicht alle Genehmigungen vor. Aktuell wird von dem Referat Bauaufsicht der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen ein Bauantrag bearbeitet. Teil des Genehmigungsverfahrens ist auch das noch zu prüfende denkmalrechtliche Einvernehmen für den geplanten Neubau.“

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Abgeordneter geht mit dem Äußeren des geplanten Neubaus hart ins Gericht
Grasse sagte dem KURIER über den geplanten Neubau: „Das ist ein hässlicher Klotz, der sich nicht in die Umgebungsbebauung einfügt, sondern hart vom schönen Altbau abgrenzt. Hier muss nachbessert werden.“ Er erwarte vom Denkmalschutz, dass er positiv auf die Gestaltung einwirkt.

Dieser Tage sollen die Anwohner über die Bauarbeiten per Postwurfsendung informiert werden: Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung rechnet laut Gaebler vom dritten Quartal 2023 bis voraussichtlich Ende 2025 tagsüber „mit einem intensiven Baustellenbetrieb“.

Beginn des Rohbaus im Frühjahr 2024, Fertigstellung 2026 geplant
Die Zufahrt zur Baustelle erfolge – abhängig vom jeweiligen Bauabschnitt – von den beiden Straßen Unter den Eichen und Boetticherstraße aus. Unter den Eichen, als Bundesstraße 1 eine wichtige Ausfallstraße in Richtung Potsdam, fallen vor der Baustelle die Parkplätze weg.
In der Boetticherstraße gilt das Gleiche, hier werden aber auch die Parkplätze gegenüber der Baustellenzufahrt während der Arbeiten wegfallen, damit Baufahrzeuge rangieren können.
Der Rohbau soll in etwa einem Jahr in Angriff genommen werden, 2026 soll das Haus fertig sein, soll nicht mehr als 39,5 Millionen Euro kosten.