Sinkt der Gaspreis, ist der Blick auf den Zähler nicht mehr ganz so ernüchternd.
Sinkt der Gaspreis, ist der Blick auf den Zähler nicht mehr ganz so ernüchternd. Jörg Sarbach/dpa

Nach mehreren, teilweise deftigen Preiserhöhungen in den vergangenen Monaten können 250.000 Gaskunden im Grundversorgungstarif der Berliner Gasag etwas Entlastung erwarten. Zum 1. Mai senkt das Unternehmen den Preis für diese Kunden um rund 20 Prozent, wie es am Donnerstag mitteilte.

Trotz der Senkung der Preise um ein Fünftel werde man noch im „Geltungsbereich der Gaspreisbremse“ bleiben. Das heißt, für 20 Prozent des Verbrauchs wird man mehr als die 12 Cent/Kilowattstunde zahlen müssen, auf die 80 Prozent des Verbrauchs heruntersubventioniert werden.

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Gasag konnte günstiger einkaufen, sagt ihr Vorstandschef

„Wir konnten bei der Energiebeschaffung günstiger für die Zukunft einkaufen und geben diese Entlastung unmittelbar an unsere  Kunden weiter“, erklärte Vorstandschef Georg Friedrichs. Auch bei Strom- und Gaslaufzeitprodukten würden die Abnehmer aufgrund der sinkenden Preise am Großhandelsmarkt entlastet.

Die genaue Höhe der Preissenkung müsse noch berechnet werden.

Anfang 2023 war der Gas-Preis im Grundversorgungstarif um die Hälfte teurer geworden

Die Gasag hatte ihre Tarife in letzter Zeit mehrfach kräftig angehoben, auch vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Zuletzt stieg der Arbeitspreis pro Kilowattstunde im Gas-Grundversorgungstarif zum 1. Januar um rund 50 Prozent verbrauchsabhängig auf 29,20 bis 29,74 Cent. Begründet hatte das Unternehmen die Erhöhungen mit hohen Beschaffungspreisen. Ende 2021 lag der Preis noch bei 6,68 bis 7,15 Cent.

Die seien zuletzt trotz fehlender Mengen aus Russland gesunken, erklärte Vertriebsvorstand Matthias Trunk, weil andere Lieferanten wie zum Beispiel Norwegen einsprangen, weil es einen milden Winter gibt und weil landesweiten von privaten und industriellen Gasverbrauchern gespart werden.

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Gasag bereitet Kunden-Infos zur Gaspreis-Bremse vor

Die Gasag wies darauf hin, dass auch die von der Bundesregierung beschlossenen Energiepreisbremsen von März an rückwirkend ab Januar Entlastung bringen. Man arbeitete mit Hochdruck daran, die Kundenanschreiben für den Versand vorzubereiten. Kunden brauchten nichts weiter zu unternehmen.