Bis zum Samstag, 6. September, feiert die hinduistische Gemeinde im Tempel an der Hasenheide das bedeutende Ganesha Chaturthi. Dieses Fest zu Ehren des unter anderem als Glücksbringer verehrten Gottes Ganesha zieht Gläubige aus dem gesamten Stadtgebiet an. Der Auftakt fand am Mittwoch, 27. August, mit der traditionellen Segnung der Ganesha-Statue statt – dem Pran Pratishthapana –, wie das Facetten-Magazin Neukölln berichtete.
Das zehntägige Fest gipfelt am Samstagmittag in einer eindrucksvollen Prozession: Die Ganesha-Statue wird in einem festlichen Umzug vom Tempel zum Hermannplatz und zurück getragen. Vilwanathan Krishnamurthy, Vorstandsmitglied des Trägervereins, erwartet ein großes Teilnehmerfeld – mehrere Tausend Menschen sollen zu diesem Anlass zusammenkommen. Auch Abgesandte der indischen Botschaft sowie Vertreter der Berliner Politik, darunter der Bezirksbürgermeister Martin Hikel, haben ihre Teilnahme zugesagt.
Seit fast zwei Jahrzehnten plant und baut der Sri Ganesha Hindu Tempel e.V. eine neue religiöse Stätte an der Hasenheide. Die Gemeinde nutzt bislang eine zur Gebetsstätte umgebaute Turnhalle, direkt daneben wird der repräsentative Neubau errichtet. Laut Facetten-Magazin stand das ehrgeizige Projekt zuletzt kurz vor dem Abschluss.
Tempel-Einweihung im nächsten Frühling
Doch der Fertigstellungstermin verschiebt sich erneut. Wie Krishnamurthy am Rand der Festlichkeiten am 30. August mitteilte, macht insbesondere die Lieferung der Marmorplatten für den Fußboden Probleme. Ursprünglich war die Einweihung des neuen Tempels längst absehbar. „Die Eröffnung sollte eigentlich mit Diwali stattfinden – aber ohne die Marmorplatten können wir keine Bodenheizung verlegen und die Gottheiten nicht in den neuen Tempel bringen“, sagte Krishnamurthy mit Blick auf die bereits achtmonatige Wartezeit auf das Material.
Trotz Rückschlägen bleibt der Vorstand hoffnungsvoll. Krishnamurthy rechnet nun mit einer Einweihung im kommenden Frühling – vielleicht sogar in Anwesenheit prominenter politischer Gäste aus Deutschland und Indien. „Falls alles klappt, könnten Premierminister Modi und der Bundeskanzler zur Tempeleröffnung nach Berlin kommen“, sagte er zuversichtlich.
Vorerst steht am Wochenende jedoch die farbenprächtige Prozession im Mittelpunkt. Sie soll den Höhepunkt des diesjährigen Ganesha Chaturthi markieren und zahlreiche Berlinerinnen und Berliner zu einem gemeinsamen Fest der Vielfalt einladen.
