Friseurkette Klier: mindestens neun Berliner Salons vor der Schließung
Das Insolvenzverfahren für Deutschlands größtes Friseurunternehmen ist eröffnet. Gespräche mit Vermietern laufen. In Berlin ist jede vierte Filiale bedroht.

Friseursalons mit Namen wie Klier, Essanelle, Styleboxx oder Hairexpress gehören seit Jahren zum Stadtbild, nun könnte ein Teil von ihnen verschwinden. Denn nachdem die Wolfsburger Klier Hair Group bereits im Sommer ein Schutzschirmverfahren eröffnet hatte, wurde durch das zuständige Amtsgericht Wolfsburg nun das Insolvenzverfahren eröffnet. Es wird befürchtet, dass Hunderte der insgesamt rund 1350 Salons und Shops in Deutschland geschlossen werden. Derzeit beschäftigt Klier bundesweit etwa 8500 Mitarbeiter.
Auf Nachfrage bestätigte Klier-Chef Michael Melzer, dass man sich für eine nachhaltige Sanierung „leider von dauerhaft unprofitablen Salons und Shops trennen“ müsse. Genauere Angaben macht er nicht. Zahlen, die kursieren, seien Spekulation.
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In Berlin, wo die Friseurdichte mit insgesamt etwa 3000 Salons beispiellos groß und der Wettbewerb besonders hart ist, betreibt die Kette aktuell etwa 40 Filialen der verschiedenen Marken. Bereits im Sommer wurden zwei Salons überraschend geschlossen. Laut Helge Biering, zuständiger Sekretär der Gewerkschaft Verdi in Berlin, sei innerhalb des Sanierungsplans die Schließung von wenigstens neun Berliner Filialen im Gespräch. Noch in dieser Woche soll es konkret werden. Klier verhandelt derzeit mit den Vermietern zu den einzelnen Standorten.