Auch die Roten Pandas sind in der neuen Himalaya-Gebirgslandschaft zuhause.
Auch die Roten Pandas sind in der neuen Himalaya-Gebirgslandschaft zuhause. Gerd Engelsmann

Große Freude für Berlins Tierpark-Fans – der Landschaftspark in Friedrichsfelde ist jetzt um eine Attraktion reicher! Seit 2018 liefen die Planungen für die neue Himalaya-Gebirgslandschaft am Nordöstlichen Zipfel des Parks… und nun können die Besucher das neue Areal endlich erkunden. In der asiatischen Gebirgswelt sind unter anderem Rote Pandas, Schneeleoparden und Schopfhirsche zu Hause – und auf dem Gipfel des neuen Berges lockt eine Wahnsinns-Aussicht. KURIER schaute sich das neue Gelände schon einmal an.

Vom Gipfel der Gebirgslandschaft reicht die Aussicht bis zum Fernsehturm

Schon der Weg in die Berglandschaft macht dabei neugierig: Zwischen dichtem Bambusbewuchs geht es empor, der Weg wird überspannt von Flaggen-Ketten, ähnlich der tibetischen Gebetsfahnen, die im Wind wehen. Weiter oben dann wartet eine Art Hauptplatz mit Plattformen, von denen aus die Besucher in die Gehege von Roten Pandas und Takinen schauen können. Daneben führt ein Rundweg empor, hindurch zwischen Himalaya-Glanzfasanen und Schneeleoparden bis auf das neue Dach der Welt: Auf dem Gipfel des Tierpark-Berges wehen die Bahnen, der Blick geht bis zum Fernsehturm.

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Ein Jahr wurde hier gebaut – auch einem Gelände, zu dem auch Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem einen besonderen Bezug hat. „Ich war hier vor acht Jahren, es war mein erster Tag, ein Sonntag“, sagt Knieriem bei der Eröffnung der neuen Park-Attraktion. Damals begutachtete er auch den Bauschuttberg. Er habe gewusst, dass es an dieser Stelle viel zu tun gibt. „Aber es war klar, dass es Lösungen braucht, anstatt sich am Ärger festzuhalten.“

Neugierig schaut ein Manul, eine Kleinkatze, hinter einem Baumstamm hervor.
Neugierig schaut ein Manul, eine Kleinkatze, hinter einem Baumstamm hervor. Gerd Engelsmann

Also entstanden Pläne für die neue Gebirgslandschaft – und nun ist sie fertig. Und schon die Zahlen sind beeindruckend:60.000 Quadratmeter groß ist das Areal, verschönert wird es durch 8000 Sträucher und Bäume, 7500 Gräser und 13.500 Staudenpflanzen. Für die felsige Landschaft wurden mit 110 LKW-Ladungen 3000 Tonnen Naturstein angekarrt. Kosten für das gigantische Bauprojekt: 5,3 Millionen Euro, davon 4,85 Millionen Euro gefördert durch die Senatsverwaltung für Finanzen.

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Zumindest scheinen sich die Ausgaben gelohnt zu haben – Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) zeigte sich beim ersten Besuch der neuen Anlage beeindruckt, sicherte weitere Unterstützung für die kommenden Jahre zu. „Die Eröffnung ist ein absolutes Highlight und reiht sich ein in die Reihe vieler Vorzeigeprojekte des Tierparks“, sagt er. Er sei zuversichtlich, dass die Himalaya-Landschaft ein neuer Besuchermagnet wird. Und das sei nicht nur nach der langen Corona-Zeit gut – er freue sich auch über die Fertigstellung vor Ostern, da über die Feiertage sicher viele Berliner den Park besuchen.

Auch die Takine freuen sich über die neue Gebirgslandschaft.
Auch die Takine freuen sich über die neue Gebirgslandschaft. Gerd Engelsmann

Rund 100 Tiere aus 22 verschiedenen Arten haben auf der Anlage ein Zuhause gefunden, die meisten davon in freier Wildbahn übrigens bedroht. Der Rote Panda – zur Tierpark-Familie gehören Rosie (2), Ruby (2), Polly (8), Tara (2) und Jian (2) – gilt etwa als stark gefährdet. Zu sehen gibt es außerdem Pater-David-Felsenhörnchen, Ostchinesische Schopfhirsche, Weißlippenhirsche, Sibirische Steinböcke und Blauschafe. Außerdem Vogelarten wie den Silberohr-Sonnenvogel und den Rotschnabelkitta.

Die Tierpark-Anlagen werden in der Gebirgslandschaft zu Suchbildern

Wer aber Käfig an Käfig erwartet, der irrt: Stallhaltung sei nicht mehr das, was man den Besuchern hier zeigen wolle, sagt Knieriem. Der Plan sei es viel eher, die Gäste für die Themen Natur und Tiere zu begeistern – und mehr Empathie dafür zu erzeugen, dass wir alle ein Teil der Natur seien.

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„Und das bedeutet auch: Unsere Anlagen werden zu Suchbildern“, sagt der Tierpark-Direktor. „Denn die Tiere wollen nicht immer zu sehen sein.“ Besucher müssten deshalb Zeit mitbringen – und gutes Schuhwerk, um den Gipfel zu erklimmen. Und wer es oben ein paar Minuten länger aushalten will, bekommt bei den aktuellen Temperaturen noch einen KURIER-Rat obendrauf: Ziehen Sie sich warm an!

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