Wo ist es am schlimmsten?
Freibadhorror in Berlin: So viele Gewalt-Vorfälle gab es in den Bädern
Neue Zahlen zeigen, wie schlimm die Situation in Berlins Sommerbädern wirklich ist.

Der Sommer läuft noch immer auf Hochtouren – und wenn es wieder etwas wärmer wird und das Sommerwetter zurückkehrt, wird es viele Berliner wieder in die Freibäder der Stadt ziehen. Allerdings hat der Besuch oft einen bitteren Beigeschmack, denn immer wieder kommt es in den Einrichtungen zu Gewalt-Vorfällen. Nun liegen neue Zahlen vor: So schlimm lief es in diesem Jahr bisher in Berlins Freibädern!
In der ersten Hälfte der diesjährigen Sommersaison hat die Berliner Polizei in den Freibädern der Stadt insgesamt 48 Gewaltdelikte gezählt. Darunter fielen von Mai bis zum 18. Juli vor allem Körperverletzungen, aber auch einige sexuelle Belästigungen, Bedrohungen, Nötigungen und Raubtaten. Die Taten fanden in den Monaten Juni und Juli statt und verteilten sich auf mehrere Freibäder. Im Fokus: das Columbiabad in Neukölln, das Prinzenbad in Kreuzberg, das Sommerbad in Pankow, das Freibad Seestraße in Wedding, das Strandbad Plötzensee und das Olympiabad.
In diesem Berliner Freibad ist die Lage besonders schlimm
Besonders schlimm ist es im Neuköllner Columbiabad: Das Freibad sei dreimal jeweils am Abend geräumt worden, hieß es in einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Grünen. Am 9. Juni gab es demnach eine Massenansammlung von 60 bis 80 Jugendlichen, am 21. Juni stürmten rund 50 Jugendliche die Rutsche, und am 9. Juli gab es Auseinandersetzungen von Jugendgruppen mit dem Sicherheitsdienst und den Bademeistern.
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Streits seien, so heißt es, der häufigste Grund für solche Eskalationen in den Schwimmbädern. So streiten sich häufig Privatpersonen – oder es kommt zu Rangeleien an Rutschen und Sprungtürmen. Aber es gibt auch andere Gründe für die Auseinandersetzungen. So gebe es immer wieder sexuelle Belästigungen mit anschließenden Verteidigungsreaktionen der Begleiter – und es komme zu Konflikten, weil Badegäste die Bäder ohne Eintrittskarten betreten, daraufhin mit dem Sicherheitspersonal aneinandergeraten.

Und wer sind die Täter? Laut Statistik seien 29 Männer und männliche Jugendliche und sechs Frauen als mutmaßliche Täter festgestellt worden. 82 schriftliche Hausverbote seien erteilt worden, so der Senat. Ob es sich meist eher um Bagatelldelikte wie kleinere Auseinandersetzungen oder schwerwiegendere Fälle handelte, wurde nicht mitgeteilt. Im Vorjahr 2022 zählte die Polizei insgesamt 57 solcher Straftaten – allerdings in der kompletten Saison.
Die Berliner Bäderbetriebe haben bereits mehrere Maßnahmen ergriffen, um das Baden sicherer zu machen. So gab es bereits Ausweiskontrollen und Videoüberwachung an den Eingängen, außerdem sollte die Zahl der Sicherheitsmitarbeiter weiter erhöht werden.
Weitere Sicherheitsmaßnahmen für die Berliner Freibäder sind geplant
In den vergangenen Wochen hatte sich die Lage etwas entspannt: Aufgrund des verregneten Wetters zog es wesentlich weniger Badegäste in die Freibäder. Für die kommende Zeit seien weitere Maßnahmen geplant. So sollen insgesamt an heißen Tagen weniger Besucher eingelassen werden, mehr Karten sollen über das Internet verkauft werden und diskutiert werden soll auch erneut über die Festlegung von Zeitfenstern für Besucher wie schon in der Corona-Pandemie.
Der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Stettner hatte außerdem eine Gefährderliste für Gewalttäter gefordert. Die Idee: Wer einmal bei einer Prügelei dabei war, dem soll zukünftig der Zutritt zu den Bädern verwehrt werden. „Wenn jemand gewalttätig im öffentlichen Raum ist, dann müssen wir wissen, wer das ist“, sagte der CDU-Mann in einem Interview. „Wir müssen den auf eine Liste schreiben, und dann müssen wir dafür sorgen, dass der erkannt wird, wenn er irgendwo wieder vor öffentlichen Bädern auftaucht.“