Uckermark : Frauenskelett entdeckt: Die Ur-Märkerin von Bietikow
Archäologen gehen davon aus, dass der Skelett-Fund aus dem Ende der Jungsteinzeit zwischen 2500 und 2200 vor Christus stammen könnte.

Ein uraltes Frauenskelett ist in der Uckermark bei Erdarbeiten für die Errichtung von Windkraftanlagen entdeckt worden. Das genaue Alter müsse noch in weiteren Untersuchungen ermittelt werden, erklärte Archäologe Philipp Roskoschinski am Mittwoch. Hypothetisch gehe er erst einmal davon aus, dass der Skelett-Fund aus dem Ende der Jungsteinzeit zwischen 2500 und 2200 vor Christus stammen könnte. Weitere Untersuchungen könnten die Datierung aber noch ändern.
Leider sei die «Dame» ohne Beigaben bestattet worden, sonst hätte das historische Alter mit einiger Genauigkeit abgeschätzt werden können, sagte der Archäologe. Sie ruht seinen Beschreibungen zufolge in der sogenannten Hockerstellung. Die Hockerbestattung sei eine der ältesten Formen der Niederlegung von Verstorbenen, erklärte Roskoschinski. Vereinzelt könne man sie schon am Ende der Altsteinzeit antreffen, auch aus der Mittelsteinzeit gebe es Funde solcher Bestattungen. Die Hockerbestattung sei, wenn auch deutlich seltener, durchaus noch bis zur römischen Kaiserzeit und vereinzelt darüber hinaus anzutreffen.
Skelettfund von hoher wissenschaftliche Bedeutung
Nach Angaben des Archäologen sieht es so aus als wäre die in Bietikow bei Prenzlau gefundene Verstorbene eher nicht auf einem Bestattungsplatz, sondern bei einer Siedlung niedergelegt worden. Es sei also relativ wahrscheinlich, dass es an diesem Ort eine Siedlung gegeben habe.
Für das Landesamt für Denkmalpflege hat eine Hockerbestattung in einer Siedlungsgrube eine hohe wissenschaftliche Bedeutung. Jetzt müssten weitere Analysen abgewartet werden, die geraume Zeit in Anspruch nehmen, sagte ein Sprecher. Ob man den Fund der Öffentlichkeit zeigen könne, hänge unter anderem davon ab, ob das Skelett in seinem Erhaltungszustand ausstellbar sei. (dpa)