Frauen „für den Frieden“: Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht veröffentlichen Manifest
Für den 25. Februar rufen sie zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor auf.

Die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer haben ein „Manifest für den Frieden“ verfasst. „Heute ist der 352. Kriegstag in der Ukraine“, heißt es zu Beginn des Textes, der auf der Petitionsplattform Change.org veröffentlicht wurde. „Wenn die Kämpfe so weitergehen, ist die Ukraine bald ein entvölkertes, zerstörtes Land.“
Die Bundestagsabgeordnete und die Publizistin hatten sich in den vergangenen Monaten immer wieder gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für mehr diplomatische Bemühungen für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges ausgesprochen.
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Wagenknecht und Schwarzer fordern Verhandlungen für den Frieden
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In dem jüngst veröffentlichten Aufruf verweisen Wagenknecht und Schwarzer auf „über 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten“, die bereits in den Kämpfen umgekommen sein sollen. Frauen seien vergewaltigt worden, Kinder verängstigt und „ein ganzes Volk traumatisiert“. In ganz Europa hätten viele Menschen Angst vor einer Ausweitung des Krieges. Daher fordern sie Verhandlungen für Frieden.
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Die ukrainische Bevölkerung sei „brutal“ von Russland überfallen worden, schreiben Schwarzer und Wagenknecht, sie brauche „unsere Solidarität“. Diese kann in den Augen der Autorinnen nicht in weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine bestehen.
„Präsident Selenskyj macht aus seinem Ziel kein Geheimnis“, so Wagenknecht und Schwarzer über den ukrainischen Präsidenten. „Nach den zugesagten Panzern fordert er jetzt auch Kampfjets, Langstreckenraketen und Kriegsschiffe – um Russland auf ganzer Linie zu besiegen?“
Schwarzer und Wagenknecht: Angst vor weiterer Eskalation des Krieges durch Putin
Es sei zu befürchten, dass der russische Präsident Wladimir Putin „spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt“, so Schwarzer und Wagenknecht. Russland hatte die ukrainische Halbinsel bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert.
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In dem nun veröffentlichen „Manifest“ fordern Schwarzer und Wagenknecht den Bundeskanzler dazu auf, „die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen“. Olaf Scholz solle sich „auf deutscher wie europäischer Ebene an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen“. Für den 25. Februar rufen die beiden Frauen zu einer einer Kundgebung am Brandenburger Tor auf.
Prominente Unterzeichner des Aufrufs
Man müsse sichtbar werden, so die Initiatorinnen in einem auf Twitter veröffentlichten Video, denn jeder verlorene Tag kostete bis zu 1000 weitere Menschenleben – und bringe uns einem 3. Weltkrieg näher.
Unter den Unterzeichnern des Aufrufs sind neben anderen der Musiker Reinhard Mey, der Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge, die Theologin Margot Käßmann und der Verleger der Berliner Zeitung und des Berliner Kurier, Holger Friedrich. Auch Foodwatch-Gründer Thilo Bode, Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hajo Funke Politikwissenschaftler, Peter Gauweiler (CSU), Unternehmer Wolfgang Grupp, Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot und die Schauspieler Henry Hübchen und Katharina Thalbach haben unterzeichnet.