Diese Panzerfaust aus dem Zweiten Weltkrieg fand eine Berlinerin in ihrem Schlafzimmer.
Diese Panzerfaust aus dem Zweiten Weltkrieg fand eine Berlinerin in ihrem Schlafzimmer. Polizei Berlin

Das ist ein Ding der Unmöglichkeit – aber trotzdem wahr. Eine ältere Berlinerin aus Zehlendorf hat doch tatsächlich beim Aufräumen ihres Schlafzimmers eine Panzerfaust entdeckt. Das meldete die Berliner Polizei auf ihrem Facebook-Account.

Eigentlich war es nur Zeit für einen Tapetenwechsel. So dachte es sich offenbar diese ältere Dame, deren Mann vor drei Jahren gestorben war. Sie entschloss sich jetzt, zusammen mit ihrem Sohn das Schlafzimmer zu renovieren. Eine gute Gelegenheit, auch einmal die Sachen des verstorbenen Gatten auszusortieren.

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Dabei rückte die Frau mit ihrem Sohn auch den Anbauschrank von der Wand ab. Was da plötzlich zutage kam, haute die beiden um. Da lag nicht nur eine Panzerfaust in dem Versteck, sondern ein  ganzes Waffenarsenal kam zum Vorschein, das ihr Mann dort gelagert hatte.

Panzerfaust im Schlafzimmer: Frau ahnte nichts von dem dunklen Geheimnis ihres Mannes

Die Frau rief die Polizei an. Die Beamten des Abschnitts 43 holten mehrere Waffen und Munition, darunter Schreckschusswaffen, Flinten, eine Maschinenpistole, alte Handfeuerwaffen und zwei Säbel  aus dem Schlafzimmerversteck. Der Höhepunkt war die Panzerfaust. Dass ihr Mann offenbar ein Waffennarr war, habe die Frau nicht gewusst, genauso wenig von den Waffen, erklärte sie den Beamten. 

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Zwei Panzerfäuste der Wehrmacht werden auf einer Kriegsschau gezeigt. Von diesem Typ war auch die Waffe, die jetzt eine Berlinerin entdeckte.
Zwei Panzerfäuste der Wehrmacht werden auf einer Kriegsschau gezeigt. Von diesem Typ war auch die Waffe, die jetzt eine Berlinerin entdeckte. Imago/Wilkinson

Die Waffen sollen nun vernichtet werden. Wie viele Waffen genau in dem Versteck lagen, könne die Polizei nicht sagen. „Es war ein ganzes Sammelsurium an Waffen aus verschiedenen Zeitepochen“, erklärt ein Sprecher dem KURIER.

Die Panzerfaust stammte aus deutscher Produktion. Eine „Panzerfaust 30“, die im Zweiten Weltkrieg massenweise verwendet wurde. In der Sammlung des Mannes befanden sich auch historische Steinschlosspistolen.

Panzerfaust aus dem Zweiten Weltkrieg: Die Waffe könnte der Mann sogar legal besessen haben

Wegen der Panzerfaust und der Maschinenpistolen plus Munition ermittle man nun wegen des Verdachtes eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetzes. „Da der Mann verstorben ist, wird es im Falle einer Bestätigung aber nicht zu einer Anklage kommen“, sagt der Sprecher.

Derzeit werde untersucht, ob die Panzerfaust, die Maschinenpistolen und die gefundene Munition überhaupt scharf und gebrauchsfähig waren. „Wenn es sich um entmilitarisierte Waffen und nur um Deko-Munition handelte, durfte der Mann sie sogar legal besitzen, wenn sich dazu noch eine Sammlererlaubnis findet“, sagt der Sprecher weiter.

Im Falle der Steinschlosspistolen sei der Besitz ohnehin erlaubt, da sie nur mit Schwarzpulver nutzbar sind und dieses nicht mehr zu bekommen sei, heißt es weiter. Ähnlich verhalte es sich bei den Säbeln und den Schreckschusspistolen. „Diese darf man ab 18 Jahren käuflich erwerben, der Besitz ist straffrei“, sagt der Polizeisprecher.