Feuer und Detonationen

Flugzeug löscht bei Waldbrand nahe Jüterbog auf ehemaligem Truppenübungsplatz

Ein Löschflugzeug aus Sachsen-Anhalt kam am Donnerstag zum Einsatz, ein weiteres wird erwartet.

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Eine Aufnahme einer Drohne zeigt einen Waldbrand in einem munitionsbelasteten Gebiet bei Jüterbog. Zur Brandbekämpfung kam am Donnerstag auch ein Flugzeug zum Einsatz.  (Archivfoto) 
Eine Aufnahme einer Drohne zeigt einen Waldbrand in einem munitionsbelasteten Gebiet bei Jüterbog. Zur Brandbekämpfung kam am Donnerstag auch ein Flugzeug zum Einsatz. (Archivfoto) Landkreis Teltow Fläming/dpa

Bei großen Waldbränden in Brandenburg haben bisher Hubschrauber den Kampf der Feuerwehren unterstützt. Am Donnerstag kam nun auch ein Löschflugzeug zum Einsatz. Laut Brand-Fachleuten könnte die Brandbekämpfung auf munitionsbelastetem Gebiet noch länger dauern.

Ein Waldbrand in einem munitionsbelasteten Gebiet bei Jüterbog im Landkreis Teltow-Fläming ist am Donnerstag ausschließlich aus der Luft bekämpft worden. Das Feuer war am Mittwochabend auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen. Wegen der Gefahr durch alte Munition dort konnte die Feuerwehr vom Boden aus nicht eingreifen, wie der Landkreis mitteilte.

Zunächst war ein angefordertes Löschflugzeug aus dem Harz im Einsatz, dann kam noch ein Hubschrauber der Bundespolizei dazu, wie Feuerwehr-Einsatzleiter Rico Walentin sagte. Der Brand habe sich am Donnerstag auf rund 13 Hektar ausgedehnt. „Die Ausbreitung nimmt mäßig und noch langsam zu“, sagte Walentin. Auch am Freitag sollte der Löscheinsatz aus der Luft weitergehen.

Zweites Löschflugzeug im Anflug

Auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes hatte es in der Vergangenheit immer wieder gebrannt. Im Jahr 2019 erfasste ein Feuer dort bis zu 750 Hektar Wald, wie der Landkreis mitteilte. Noch am Donnerstagabend sollte laut Feuerwehr-Einsatzleiter ein zweites Löschflugzeug eintreffen. Walentin geht davon aus, dass am Freitag dann zwei Maschinen Wasser auf das brennende Gebiet abwerfen. Ob weiterhin auch ein Hubschrauber verfügbar sei, sei bislang unklar. In der Nacht auf Freitag sollte zunächst eine Brandwache eingerichtet werden.

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Die Waldbrandgefahr in Brandenburg steigt aufgrund des Wetters. „Mit jedem Tag, an dem kein Niederschlag kommt, wird sich die Waldbrandgefahrenlage erhöhen“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel. Bislang seien die Feuer früh erkannt und rechtzeitig gelöscht worden.

Ein ialienisches Löschflugzeug bekämpft bei Braunlage in Niedersachsen im vergangenen Jahr einen Waldbrand am Brocken.     (Archivfoto) 
Ein ialienisches Löschflugzeug bekämpft bei Braunlage in Niedersachsen im vergangenen Jahr einen Waldbrand am Brocken. (Archivfoto) Julian Stratenschulte/dpa

Bei großen Waldbränden in Brandenburg waren bislang vor allem auch Hubschrauber der Bundeswehr im Einsatz, um aus der Luft zu löschen. „Das ist ein Versuch, den wir hier durchführen“, sagte Walentin zu dem noch neuen Einsatz von Flugzeugen. „Wir sammeln damit erste Erkenntnisse.“ Das Löschflugzeug kommt aus dem Harz in Sachsen-Anhalt. Der Harzer Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse sagte, die Anforderung sei am Mittwochabend eingegangen - nach den nötigen Vorbereitungen sei der Flieger am Donnerstagmorgen gestartet.

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Detonationen im brennenden Wald

Das betroffene Waldgebiet liegt laut Landkreis bei dem Ort Felgentreu. Wohnsiedlungen seien recht weit entfernt und nicht in Gefahr, hieß es von der Feuerwehr-Regionalleitstelle. Einsatzleiter Walentin berichtete von Detonationen auf dem brennenden und mit Munition belasteten Gelände. Sie seien aber nicht weit hörbar gewesen.

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Der Landkreis Harz hat einen Vertrag mit einem polnischen Löschflugzeug-Betreiber geschlossen, der während der Waldbrandsaison rund um die Uhr Einsatzbereitschaft zusichert. Den Landkreis kostet das nach eigenen Angaben 150.000 Euro pro Saison. Das polnische Löschflugzeug soll eine unbürokratische und schnelle Unterstützung der Feuerwehrkräfte am Boden ermöglichen. Das ist auch eine Konsequenz aus der heftigen Waldbrandsaison 2022. Der Flieger ist üblicherweise am Flugplatz Ballenstedt im Landkreis Harz stationiert.

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Brandenburg bevorzugt Hubschrauber zum Löschen

Der Landesfeuerwehrverband Brandenburg sieht keinen dringenden Bedarf an Löschflugzeugen und hält den Hubschraubereinsatz für sinnvoller. Man verfolge bei der Brandbekämpfung aus der Luft eine andere Strategie, hatte der Chef der Landesfeuerwehr, Rolf Fünning, im April gesagt. Allerdings werde die Feuerwehr diese Möglichkeit der Brandbekämpfung „nicht grundsätzlich ausschließen“. Die brandenburgische Topographie, die einfachere Löschwasseraufnahme sowie bereits getätigte Anschaffungen machten die Brandbekämpfung via Löschhubschrauber sinnvoller, hieß es.